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ergreifenden Anblick gewahrt. Seine größte Lange betragt 
sammt dem Schiffe über 36o Fuß; seine größte Breite mit 
den zwey rundgeformten Vorsprüngen an beyden Seiten deS 
Domes über 220 Fuß. — 
Die ganze Kirche ist km prächtigsten Style der schönsten 
europäischen Domkirchen, besonders des römischen Vaticans, 
von dem sehr geschickten italienischen Baumeister Santinus 
Solari v. I. 1614 bis 1668 unter den Erzbischöfen Marx 
Sittich Graf von Hohenems (1612 — 1619), Paris Graf 
von Lodron (1619 — i655) und Guidobald Graf von Thun 
(1654 — 1666) erbauet worden. — Ihre prächtige ganz 
aus weißem Marmor aufgeführte Facciate ist gegen West- 
Nord gekehrt, und füllet die Breite des ganzen Domplatzes 
aus. Sie besteht aus zwey viereckigen, hohen Thürmen, 
welche eine sehr breite Mittelwand einschließen, die mit einem 
auf dem Hauptgesimse freystehenden Fronton gezieret ist. Diese 
Mittelwand hat eigentlich zwey Absätze, wovon der unterste 
von sechs Säulen nach toskanischer, und der zweyte von ebenso 
vielen jonischer Ordnung getragen werden. 
Ueber vier breite marmorne Stufen kommt man durch 
drey hohe Arkaden, in ein sehr hohes und geräumiges Portal, 
und dann durch drey hohe Kirchenthüren, welche das Wappen 
des Erzbischofs Paris tragen, in die Kirche selbst. — Heben 
der Mittel-Arkade des Portals liest man mit großen Buch 
staben die Aufschrift: 
Huee est ckomu8 Oei, in invoeuditur Bornen 
eju8. — 
Die innere Gestalt dieser Kirche ist ganz dem Hause 
Gottes angemessen; alles ist groß, einfach und edel. Kein 
Prunk von Gold und Silber, kein Schimmer von bunten Far 
ben, kein kleinlicher Aufwand asiatischer Pracht ist darin zu 
sehen. -— Das Langhaus oder Schiff besteht aus drey Abthei 
lungen, wovon die mittlere über i5o Fuß, die beiderseitigen 
aber, nur etwas über 3o Schuh hoch, folglich beträchtlich 
niederer sind. Durch die Kuppel und die daranstoßenden weit