Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

3i5 
und Feistenau besetzt. Aber alle diese Vorkehrungen waren un 
nütz. Khevenhütter war 1742 in Oberöstreich eingerückt/ ist 
in Bayern eingedrungen/ und hat sich der Hauptstadt bemei- 
stert/ während seine Truppen das Land plünderten; dieses 
Vordringen war dem Corps/ welches an der Gränze Salzburgs 
stand, das Signal sich allen Remonstrationen des Erzbischofs 
zum Trotze durch Salzburg einen Durchzug zu erzwingen um 
Reichenhall zu besetzen. Die Folge davon war/ daß nun auch 
die Bayern das Salzburger-Gebieth nicht mehr respectirten/ 
und in Mühldorf einrückten. Der Erzbischof führte über diese 
Verletzung der Neutralität bey beyden Commandirenden seine 
Beschwerden; aber Khevenhüller bewies ihm/ daß ihm Salz 
burg zu seinen Operationen unentbehrlich sey/ und der bayrische 
General Seckendorf erboth sich seine Truppen zurück zu zie 
hen/ sobald er> der Erzbischof/ die Obstreicher vermöge dasselbe 
zu thun. Er entschuldigte die Unordnungen und Gewaltthä 
tigkeiten seiner Truppen mit dem nothwendigen Gange des 
Krieges/ und warf ihm schlüßlich seine Parteylichkeit für Oest 
reich vor. Auf diese Art dauerten die Durchzüge fort/ und der 
Krieg wurde mit jedem Tage für das Ländchen verderblicher. Das 
Flachland occupirten die Hessen als Verbündete der Bayern/ 
und machten unerschwingliche Forderungen. In dem Gebirgs- 
theile machten es die Obstreicher nicht besser. So viele fremde 
Truppen haben bald die Vorräthe aufgezehrt; und es war für 
Salzburg ein Glück/ daß es die Erlaubniß erhielt/ aus Ungarn 
Körner einzuführen. — Diese Kriegsumstände und die davon 
unzertrennlichen Uebel erfüllten die letzten Tage des Erzbischofs 
Firmian mit Kummer/ der durch das Gerücht noch vermehrt 
wurde/ daß man damit umgehe/ zu Gunsten Bayerns mehrere 
Hochstifte/ worunter auch Salzburg/ zu säcularisiren. Anfangs 
wollte er und das Domcapitel diesem Gerüchte keinen Glau 
ben beymeffen/ und unterließ es/ sich über die Maßregeln zu 
berathen/ die in einer solchen Emergenz zu ergreifen wären. 
Als aber nach Khevenhüllers raschem Vordringen die Nachricht 
kam/ daß der König von Preußen in dem Augenblicke/ wo die 
Hauptmacht Oestreichs unter Carl von Lothringen m Elsaß
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.