Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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Klosters mehrte er durch den Ankauf des Prädiums Ursprün 
gen, eines Weingartens in Dornbach, und des Waldes Dachs 
lug. — Also seine Sorgen zwischen dem Geistlichen und Welt 
lichen theilend, und seine Kräfte weihend dem Dienste des Klo 
sters und des Staates, entschlief er nach einem zehnjährigen 
Regiment 1626, vermißt von seinem Fürsten, betrauert von 
den Seinen. Wie hoch ihn der Erzbischof Paris gehalten, be 
weist sein speciellerBefehl an ihn, sich in der Versammlung der 
Stände, einzufinden, welche er, (1620) um sich über die Be 
dürfnisse des Landes und vorzüglich über die bedrohte Lage des 
selben mit ihnen zu berathen, einberufen. Des Abtes Mei 
nung war in dieser Versammlung von einem solchen Gewichte, 
daß sie nicht selten die Meinung der Stände bestimmte. 
X I> Ir Ä s r,xx. 
1626 1667. 
Von welchen Gefahren der Erzbischof von Salzburg sein 
Land bedroht sah, als er zu der außer aller Gewohnheit ge 
kommenen Maßregel, die Stände zu versammeln, seine Zu 
flucht nahm? — diese Frage kann nur derjenige thun, dem 
die Geschichte dieser Zeit eine terra ineoAnita ist. — Des 
Kaisers Mathias gefährliches Beyspiel hat leider einen zu tie 
fen Eindruck in dem Gemüthe der unruhig bewegten und in 
verschiedenen Glaubensmeinungen getheilten Volkermasse hin 
terlassen, um nicht die traurigsten Folgen besorgen zumachen; 
und Ferdinand der Zweyte hatte, seinen ganzen Muth, seine 
unerschütterliche Standhaftigkeit, die ihn so auszeichnete, und 
jene Glaubensgluth nöthig, mit welcher er erklärte „lieber 
„in Verbannung leben, vor den Thüren sein Brot betteln/ al- 
»tes Ungemach, ja selbst den Tod leiden zu wollen, als zu 
zugeben, daß man die wahre Kirche verspotte." — Das gro 
ße Trauerspiel, welches einen Zeitraum von dreyM Jahren
	        
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