Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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loÄekinius. 
^ d L a 8 LXIX. 
i6i5 — 1626. 
Nach Martins Eintritte schritt das Convent nach er. 
haltener erzbischöflicherBewilligung alsogleich zu einer neuen 
Abtenwahl. Sie fiel auf den Prior und Senior Thomas. 
Da sich aber gegen diesen Mann so viel mit Grund ein 
wenden ließ/ da er fast keine jener Eigenschaften besaß/ 
die die Natur der Würde von einem Abte heischt/ da er über 
dies) finstrer Gemüthsart und ganz ohne wissenschaftliche Bil 
dung war; so trat der Erzbischof Markus Sittikus mit seiner 
Machtvollkommenheit dazwischen/ erklärte die Wahl ex äe- 
leeru er ililrakilirare ^ersonae für null und nichtig/ und 
berief den Joachim Puchauer> Prior des Klosters Weffenbrunn 
in Oberbayern/ nach Salzburg/ um ihn als einstweiligen Ad 
ministrator dem Peterskloster vorzusetzen. — Daß die Pe-> 
trenser den Fremdling nicht mit offenen Armen aufnahmen 
— daß sie ihn mit scheelen Augen ansahen — war wohl 
ganz natürlich; — doch Joachims Geistes- und Herzens- 
Eigenschaften wußten in Kürze nicht nur über dem Wider 
willen des Conventes zu siegen/ sondern dasselbe dergestalt 
einzunehmen/ daß die Brüder aus freyem Antriebe sich ihn 
zu ihrem Abte erbathen. Ihre Bitte stimmte zu sehr mit 
den Wünschen des Erzbischofs überein/ um nicht eine freu 
dige Gewährung zu erwirken. Joachim wurde noch in dem 
nähmlichen Jahre/ in welchem Martin gestorben/ zum Abt 
von St. Peter erwählt/ und von dem Erzbischöfe bestätigt. 
Abt Martin hatte die weltlichen Angelegenheiten des 
Klosters so wohl geordnet/ durch eine weise Administration 
den Vermögensstand desselben so gehoben/ und an allen Be 
dürfnissen wieder einen solchen Ueberfluß hinterlassen/ daß 
der neue Abt von dieser Seite aller Sorgen bar/ sein vor 
nehmstes Augenmerk der geistlichen/ der moralischen Seite
	        
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