Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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glücklich durch die Aufhebung gller Communication mit der 
übrigen Stadt/ die Pest von seinem Kloster fern zu halten, so 
daß nur der Sacristan, der sich heimlich in die Stadt geschli 
chen, und nimmer eingelassen wurde, an den Folgen derselben 
starb. — Endlich erhielt der Abt auch die unangenehme Nach 
richt, daß ein ganzer für das Kloster bestimmter Transport 
Weine auf der Donau zu Grunde ging. 
Den Uebeln der Zeit, der Wuth der Elemente, und den 
Strafgerichten Gottes kann der Mensch nichts als Ergebenheit, 
Vertrauen, Geduld und Muth entgegen setzen. Dieß that 
auch Abt Benedict, und fuhr fort mit den Mitteln, die ihm 
zu Gebothe standen, zum Besten des Klosters zu wirken. Er 
baute von Grund aus die Kanzlepgebäude und den Meyerhof. Er 
verfaßte einUrbarium, wo man sich heute noch inmanchenFäl- 
len Rath's erholt. Er brachte (rb^) mit dem Wiener Ma 
gistrate wegen einer Wasserleitung in Dornbach, und mit dem 
Erzbischöfe Johann Jacob wegen der Zehenten in Reif einen 
Vergleich zu Stande. Er kaufte das Prädium Daxlueg; und 
seiner Haushaltungskunst, die ihm der glückliche Friedenszu 
stand Salzburgs zu üben gestattete, gaben die vollen Weinkel 
ler, die aufgehäuften Körnervorräthe, und der Ueberfluß an 
allen Bedarf, der sich bey seinem Tode vorfand, das beste Zeug 
niß. Er starb 1677. 
Wir würden ungerecht seyn, wenn wir in der Erzählung 
der Klostergeschichte weiter fortführen, ohne der hohen Ver 
dienste zu gedenken, die sich der Erzbischof Johann Jacob um 
Salzburg erworben; um so mehr, da uns die Überschwem 
mung von 1567, von welcher oben die Rede war, ganz na 
türlich darauf leitet. Die geistlichen Fürsten Salzburgs ver 
wendeten einen großen Theil ihrer Einkünfte zur Beförderung 
der Industrie, zur Aufnahme des Flors ihres Landes. Johann 
Jacob folgte hierin den trefflichsten seiner Vorfahrer. Er öff 
nete durch die unwegsamsten Klüfte des Luegs eine Straße; 
einen andern Weg führte er vom Golling in Werfen über Fritz 
nach Radstadt, und brach endlich durch die Berge zwischen 
Oberrain und Lofner, unfern der Feste Kniepaß, eine fahrbare
	        
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