Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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nige durchgreifende Mittel; dieß erkannte selbst Kaiser Maxi 
milian auf dem Reichstage zu Worms i5i8. — Luthers Wi 
derruf hätte mit einmahl der Kirche den Frieden gegeben! —- 
aber Luther/ bauend auf den Schutz des Churfürsten von 
Sachsen widerrief nicht — die Reformation nahm raschem 
Schritt — ihr Fortschreiten forderte die eigennützigen selbst 
süchtigen Plane des Churfürsten Fridrich und andrerFürsten — 
sie erwuchs allmählig zu einem mächtigen Strome/ der sich 
aus seinen Ufern tobend-stürzt/ sich nach allen Seiten ergießt 
und eine Provinz nach der andern überschwemmt. — Die 
Sache des Katholicismus schien schon im Anbeginne/ mensche 
licherweise zu reden/ nur an einem Faden zu schweben/ und 
nach Maximilians Tode bloß von der neuen Kaiserwahl abzu 
hängen. Fiel die Wahl auf Fridrich den Weisen/ für den sich 
im Voraus die meisten Stimmen erklärten — so war es/ wie 
noch jetzt manche in ihrer Weltklugheit behaupten wolle»/ um 
den katholischen Glauben geschehen!d — wohl schienen selbst 
Katholiken in ihrer Noth und Bekümmerniß den Ausspruch 
vergessen zu haben: Ich habe meine Kirche auf einen Felsen ge 
baut/ und die Pforten der Hölle sollen nichts gegen sie ver; 
mögen! — Doch das unsichtbare Oberhaupt der Kirche rief 
bey der Wahl der Mittel/ mit welchen es seiner Kirche zur 
Hülfe eilte/ ihnen diese Verheißung wieder ins Gedächtniß. 
Die Vorsehung erhob Carl den Fünften i52o zum Kaiser —- 
machte das Haus Habsburg zu einem Hort des Katholicismus/ 
an welchen die vereinte Macht der Reformation anprallte/ 
ohne ihn wankend zu machen — Carl und unsre Ferdinande 
haben mit ihrem Glauben die beste Sache, die je Fürsten ver 
fochten, vertheidigt, und sich dadurch die herrlichste Trophäe 
aufgerichtet. 
I o 3 n n 6 s IV, 
Xd L 3 8 LXII. 
Johann Staupitz — ein in der Reformationsgeschichte 
nicht unbekannter Nahme. Er war zu jener Zeit als Tezell
	        
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