Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

Werbern Philipp und Otto das Reich bewegten/ gerieth er 
selbst in eine blutige Fehde mit Ludwig von Bayern wegen 
des Bischofes und der Kirche von Regensburg/ welche mit gro 
ßer Verheerung des Regensburger Gebiethes/ bis 1226 fort 
währte. Dem Scharfblicke und dem frommen Pastoral-Eifer 
Eberhards entging es nicht/ daß bey den vielfachen großen An 
forderungen/ welche die Kirche und das Reich an die Erzbi 
schöfe von Salzburg machten/ es diesen bey der großen Aus 
dehnung ihrer Diöcese unmöglich sey/ das Heil der ihnen an 
vertrauten Herde so zu besorgen/ wie es die Pflicht von ih 
nen heischte. Dieser Betrachtung zufolge berief er seinen Cle- 
rus zusammen/ und erklärte diesem seinen gefaßten Entschluß/ 
einen neuen Bischofsitz auf der großen Insel des Chiemsee zu 
errichten. — Er theilte die Gefahren eines Kreuzzügs, und 
versammelte nach seiner glücklichen Rückkehr aus dem Morgen 
lande eine Provinzial-Synode/ auf welcher er den Beschluß 
faßte, das Bisthum von Seckau zu errichten, und nach der 
dazu erhaltenen Zustimmung Papst Honorius des Dritten auch 
ein Drittes, jenes von Lavant nähmlich gründete. Diese drey 
Bischofstühte, deren Besetzung von dem Erzbischöfe abhängt, 
gab den Metropoliten von Salzburg einen erhöhten Glanz 
vor Deutschlands übrigen Bischöfen und Erzbischöfen. —Eber 
hard trat nicht selten als Vermittler zwischen den entzweyten 
Großen auf. Er war es z. B. der, als Otto von Bayern 
nach dem Meucheltode seines Vaters einen Reichstag nach Re- 
gensburg berufen, und Heinrich Kaiser Fridrichs Sohn ihm 
deßhalb ins Land gefallen, zwischen beyden einen Vergleich ver 
mittelte. Während der Spaltung zwischen Fridrich dem Zwey 
ten und den Päpsten Honorius und Gregor, in jenem Zeit 
puncte, wo die berüchtigten Factionen der Guelfen und Gibel- 
linen zum vollen Ausbruche kamen, und alles mit Mord und 
Raub erfüllten, war er mit Leopold dem Glorreichen bemüht, 
den Frieden zwischen Kaiser und Papst herzustellen. Er reiste 
in dieser Absicht mit Leopold nach Italien; und als jener im 
Laufe der Unterhandlungen starb, geleitete er seinen Leichnam 
nach Lilienfeld, wo er ihn nach vorgenommener Consecrat'ion
	        
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