Volltext: Historische und topographische Darstellung von der Stadt Salzburg mit der ausführlichen Geschichte des Benediktiner-Stiftes zu St. Peter in Salzburg ([8] = Abth. 3 ; Bd. 1 ; / 1829)

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sah, faßte Thiemo den Entschluß, sich dem Heerhaufen der 
Kreuzfahrer anzuschließen/ welchen noi der alte Welf auf 
die Nachricht von der Einnahme Jerusalems durch Gottfried 
von Bouillon ins gelobte Land führen wollte. — Wie unglück 
lich dieser Zug ausfiel/ wie die meisten Kreuzfahrer in den 
Wüsten Asiens ein Opfer griechischer Hinterlist geworden/ 
und entweder unter den Streichen der im Hinterhalte lauern 
den Feinde fielen/ oder vor Hunger und Durst verschmachte 
ten ; — wie die östreichische Markgräfinn Jda in die Hände 
der Saracenen gerieth; — wie wenige nur das gelobte Land/ 
die heilige Stadt/ und die geweihte Sionshöhe erschaut/ 
und wie selbst diese wenigen mit Herzog Welf auf der Rück 
reise dahin sanken/ und nimmer die heimischen theuern Va 
terlandsfluren erschauten — wer weiß dieß nicht? — Nicht 
aber jedem ist es bekannt/ wie auf diesem Zuge sich Thiemo 
die Palme eines Märtyrers errang. — Er gerieth mit mehre 
ren seiner Kampfgefährten in die Gefangenschaft des Fürsten 
von Memphis/ welcher/ obwohl das ehrwürdige Ansehen/ die 
Hohe Gestalt und die würdevolle Haltung in Thiemo keinen 
gemeinen Gefangenen verrieth/ dennoch mit der Zumuthung 
in ihn gedrungen haben soll/ seinen Glauben zu verläugnen/ 
und den Mahom zu bekennen. Thiemo wies mit heiligem 
Zorn diese Zumuthung von sich. Darob entbrannte der Sa 
racene in Wuth/ gab ihn gefühllosen Peinigern preis/ und 
unter den grausamsten Martern hauchte Thiemo seinen Geist 
aus iioL — rio2. 
Das romantisch-tragische Geschick der Markgräfinn Jda/ 
welche mit Thiemo die Gefahren des Kreuzzugs getheilt/ la 
det unwillkürlich ein / einen Blick auf Salzburgs Nachbar 
land Oestreich zu werfen. — Nach Adalbert dem Sieghaften 
übernahm (ic>56) sein Sohn Ernst der-Tapfere die Negierung 
der Ostmark/ und bekam wie sein Vater einen großen Ein 
fluß auf die Angelegenheiten Ungarns. Dieses Land ward in 
Parteyen zerrissen/ und durch den Ehrgeitz/ Zwietracht und 
Haß im regierenden Hause in blutige Bürgerkriege verwickelt. 
Bey der unmittelbaren Berührung Ungarns mit Oestreich war
	        
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