Volltext: Die Rückführung des Ostheeres

die Unterbrechung der Verbindung zur 11. Landwehr- und 95. Infanterie- 
Diviston. Der Versuch, die beiden Bataillone bei Koljenkowitschi wieder 
einzusetzen, scheiterte glatt. Sie fuhren nach Hause. Auch bei dem in 
Koljenkowitschi stehenden III. Bataillon Jnfanterie-Regiments 433 mel- 
deten stch auf die Aufforderung zur Teilnahme an einer Unternehmung 
gegen eine den Bahnhof bedrohende Bolfchewistenabteilnng außer den 
Offizieren des Bataillonsstabes ganze 60 Mann. Das Unternehmen lief 
auf neue Verhandlungen mit den Bolfchewisten hinaus. Die Truppen der 
20. Landwehr-Diviston verschwanden demnächst größtenteils nach Westen. 
Die Bolschewisten erhielten Bewegungsfreiheit nach Süden. 
Das ukrainische Personal der Strecke Gomel—Pinsk verweigerte unter 
diesen Umständen wegen mangelnden Schutzes den Dienst. Die Versuche 
des Generalkommandos, mit Hilfe von aus der Truppe herausgezogenen 
Eisenbahnern den Betrieb aufrechtzuerhalten und einen neuen Bahnschutz 
durch Besetzung der wichtigsten Stationen einzurichten, führten nicht zum 
I. Zannar ISIS. Ziel. Vom 1. Januar ab ruhte der Betrieb vollständig. 
So schien nichts anderes übrigzubleiben, als mit den Bolschewisten 
erneut Fühlung zu nehmen. Dies geschah durch eine Zusammenkunft bolfche- 
wistischer Delegierter mit den Soldatenräten des XXXXI. Reservekorps so- 
wie der 35. Reserve- und 47. Landwehr-Diviston, die am 5. Januar in 
Gomel stattfand. Bei dieser ließen stch die deutschen Unterhändler von den 
Russen betören und schlössen trotz des Protestes des Generalkommandos 
einen Vertrag, durch den den Russen der Einzug in Gomel und in das 
übrige Gebiet der beiden Divisionen gestattet wurde. Die Russen gestanden 
dafür Unverletzlichkeit der deutschen Truppen und weitgehende Förderung 
ihres Abtransports zu und bliesen den von ihnen angezettelten Eisenbahner- 
streik ab. Offenbar zum Schutz der Bolschewisten wollte der Gomeler 
Soldatenrat die Strecke Bachmatsch—Gomel sperren, also die dort noch 
befindlichen Teile der 11. Landwehr- und 95. Jnfanterie-Division ihrem 
Schicksal überlassen. Dies wurde verhindert. Mit den Bolschewisten kam 
es nach kurzer Spannung zu einem neuen annehmbaren Vertrag, der den 
Verkehr auf der Strecke nach Pinsk sicherte. 
Fahrt des I. Armeekorps durch Sowjetrußland. 
Die durch die Vorgänge in Gomel bedingte zeitweilige Sperrung der 
Strecke Bachmatsch—Gomel hatte zu einer weiteren Verzögerung des Ab- 
transports des am weitesten nach Osten vorgeschobenen I. Armeekorps 
geführt, das nun zum Teil über Poltawa fahren mußte.
	        
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