Volltext: Die Rückführung des Ostheeres

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Di« Rückkehr der deutschen Truppe» aus dem Schwarzmeer-Gebiet. 
In Rostow am Don verhandelte im Auftrage des Generalkommandos 
I. Armeekorps der deutsche Verbindungsoffizier Südost, Major 
von Cocheuhausen, mit dem General Denikin und dem britischen 
Oberkommissar, General Pool, wegen Abtransports dieses Korps auf dem 
Seewege von Noworosstsk über Konstantinopel in die Heimat. Die Ver- 
Handlungen zerschlugen sich aber wegen Mangels an Schiffsraum. 
Der Beginn des Abtransports. 
Die ersten Abtransportanordnungen der Heeresgruppe Kiew gliederten 
die Schwarzmeer-Truppeu in den allgemeinen Transportplan ein'), an 
dessen Spitze die sogenannten Kospoli- und Poti-Trnppen^) gefahren werden 
sollten. Von diesen waren bis zum 28. November in Odessa und Nikolajew 
eingetroffen aus dem Kaukasus: Stab des bayerischen Infanterie- 
Regiments 29, Reserve-Jäger-Bataillon 9, Flakzüge 19 und 153 (Personal), 
Flieger-Abteilnng 28, Feldbäckerei-Kolonne 203; aus Koustanti- 
n o p e l : III./Jnfanterie-Regiments 374, Gebirgsbatterie 3. 
Tatsächlich hatte es zunächst auch den Anschein, als ob die ganze Be- 
wegung sich planmäßig vollziehen würde. Das Generalkommando z. b. V. 52 
und die 212. Jnfanterie-Division rollten bis Anfang Dezember ziemlich 
glatt ab. Auch der Abtransport der Kospoli- und Poti-Trnppen blieb im 
Fluß, zunächst allerdings behindert durch den noch laufenden Abtransport 
der Österreicher und der Krimtruppen. 
Die KolonneAschauer") — Reserve-Jäger-Bataillon 9, bayerische 
Kavallerie-Pionier-Abteilung und eine Eskadron, zu denen später noch die 
Gebirgsartillerie-Abteilung 3 aus Palästina trat — übernahm Mitte 
November die Sicherung der Bahn Odessa—Wosnessensk—Nowo Ukrainka 
und hielt unter mancherlei Fährlichkeiten dort zwischen meuternden Oster- 
reichern, Hetmán- und Petljura-Leuten, halben und ganzen Bolschewisten 
bis Anfang Dezember aus. Sie fuhr dann auf Grund einer Vereinbarung 
mit den Petljura-Leuten über Fastow—Goloby nach Bialystok ab, wurde 
aber unterwegs bei Miropol in eine Falle gelockt und mußte sich die Weiter- 
fahrt durch Abgabe einiger unbrauchbar gemachter Maschinengewehre und 
Gewehre erkaufen. 
') S. 14. 
") Truppen aus Konstantinopel und Tranökaukaflen. 
) Nach dem Kommandeur des Bayerische« Infanterie-Regiments 29, Oberst 
Aschauer, benannt. Andere Teile des Regiments gelangten nach Rumänien und von 
dort über Ungarn in die Heimat.
	        
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