Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

za behalten und bei jeder Begegnung äußerte Paschitsch die Hoffnung, 
eine zustimmende Antwort von Ew. Hohen Exzellenz auf die diesbezüg¬ 
liche durch Spalaikowitsch übermittelte Bitte zu erhalten. 
Strand mann. 
Nr. 949. 
Der russische Geschäftsträger Strandmann, Belgrad, 
an das Ministerium des Äußern in Petersburg. 
Nr. ig4. Belgrad, den 1914. 
Der durch die erfolgte Genehmigung der kaiserlichen Regierung zur 
Beerdigung des verstorbenen Gesandten in Belgrad tief gerührte und 
erregte Paschitsch kam soeben zu mir, um mir seine Dankbarkeit zu 
bezeigen für dieses kostbare Zeichen des Allerhöchsten Wohlwollens des 
Herrn und Kaisers zu Serbien in der für dieses so schweren Zeit. Die 
zu morgen angesetzte Zeremonie — Abholung der Leiche aus der 
kaiserlichen Gesandtschaft, Einsegnung in der Kathedrale und Bestattung 
— ist von der Regierung in Ansehung des hohen Standes des Verstorbe¬ 
nen und der seinem Gedächtnis gewidmeten Gefühle des serbischen Vol¬ 
kes angeordnet worden. 
S trandlmann. 
Nr. 950. 
Der Botschafter in Wien an den Reichskanzler.1) 
Ganz geheim! Wien, den i4. Juli 1914* 2). 
Randbemerkungen des Graf Tisza suchte mich heute nach seiner Bespre- 
Kaisers: chung mit Graf Berchtold auf. Der Graf sagte, er 
sei bisher stets derjenige gewesen, der zur Vorsicht er¬ 
mahnt habe, aber jeder Tag habe ihn nach der Rich¬ 
tung hin mehr bestärkt, daß die Monarchie zu 
unbedingt einem energischen Entschlüsse kommen 
müsse3), um ihre Lebenskraft zu beweisen und den 
unhaltbaren4) Zuständen im Südosten ein 
Ende zu machen. Die Sprache der serbischen 
!) Die deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch I, Nr. 4g, S. 74- 
2) Eingangsvermerk des Auswärtigen Amts: 15. Juli nachm. Bericht lag dem Kaiser 
vor, von ihm am 20. Juli zurückgegeben, am 23. Juli wieder im Amt. Gemäß kaiser¬ 
licher Rand Verfügung am 26. Juli dem Generalstab mitgeteilt. 
3) „Entschlüsse kommen müsse“ zweimal vom Kaiser unterstrichen. 
4) „unhaltbaren“ zweimal vom Kaiser unterstrichen. 
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