Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

Nr. 797. 
Der russische Botschafter in Paris 
an den russischen Außenminister.x) 
Geheimtelegramm. Paris, den 11./24. April igi3. 
Nr. 192. 
Pichon sagte mir, nach vertraulichen Mitteilungen von Miuschkowitsch, 
die aber seiner Ansicht nach der Bestätigung bedürfen, hätte die Über¬ 
gabe von Skutari infolge einer geheimen Vereinbarung zwischen dem 
König Nikolaus und Essad Pascha stattgefunden. Diesem soll freier Ab¬ 
zug mit seinen Truppen auf albanisches Gebiet gesichert und ferner die 
Unterstützung Montenegros zur Erlangung des Thrones von Albanien ver¬ 
sprochen worden sein. Miuschko witsch glaubt darin eine Lösung der 
Skutari-Frage zu erblicken, obwohl aus seinen Worten nicht klar hervor¬ 
geht, ob der König Skutari an Albanien ab tritt. 
Abschrift nach London. 
I s w o 1 s k i. 
Nr. 798. 
Der russische Botschafter in Paris 
an den russischen Außenminister.1 2) 
Geheimtelegramm. Paris, den 12./25. April 1913. 
Nr. igü. 
Der österreichische Botschafter hat Pichon im Namen seiner Regie¬ 
rung soeben erklärt, daß man nach Ansicht des Wiener Kabinetts gegen¬ 
wärtig zu gemeinsamen Zwangsmaßregeln gegen Montenegro schreiten 
müsse: sollten diese oder jene Mächte sich von den allgemeinen Hand¬ 
lungen ausschließen, so würde Österreich zum alleinigen Vorgehen ge¬ 
zwungen sein. Pichon antwortete dem Grafen Szecheny, Frankreich 
halte am Grundsätze des Zusammengehens aller Mächte aufrichtig fest 
und es liege gar kein Grund zu der Vermutung vor, daß irgendeine 
andere Macht diesen Grundsatz aufgeben wolle. Deshalb hoffe er, daß 
auch Österreich auf jedes einseitige Vorgehen verzichten werde. 
Is wolsk i. 
1) Iswolski Bd. III, Nr. 847, S. i3o. 
2) Iswolski Bd. III, Nr. 852, S. i36. 
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