Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

platz den „Ring“ bilden, in dem der Kampf sich abspielt und zu bleiben 
hat; selbst ruhig Blut behalten und keine Übereilungen begehen. Dazu 
gehört meines Erachtens vor allem kein zu heftiges Dreinreden jetzt um 
des sogenannten „lieben Friedens“ willen, es würde ein sehr fauler und 
böser Konsequenzen voller sein. Man lasse die Leute nur ruhig machen; 
entweder sie kriegen Keile oder erteilen sie, danach ist immer noch Zeit 
zum Sprechen. Die Orientfrage muß mit Blut und Eisen gelöst werden! 
Aber in einer für uns günstigen Periode! Das ist jetzt. 
Wilhelm I.R. 
Nr. 637. 
Der Gesandte in Sofia von Below-Saleske 
an das Auswärtige Amt.1) 
Entzifferung. 
Telegramm. Sofia, den 4- Oktober 1912. 
Nr. 42. 
Es sind mir und meinem österreichischen Kollegen Gerüchte darüber 
zu Ohren gekommen, wonach der hiesige russische Militärattache Oberst 
leutnant Romanowsky hier eifrig zum Krieg gehetzt habe, was im Gegen¬ 
satz zu den offiziellen friedlichen Bestrebungen Herrn von Nekljudows 
stehen würde, an deren Aufrichtigkeit zu zweifeln wir beide bisher keine 
Veranlassung haben. Diesbezügliche Nachforschungen haben bisher nur 
ergeben, daß Romanowsky hier in besonders regem Verkehr mit höheren 
bulgarischen Militärs gestanden hat, was an sich allein noch nicht auf¬ 
fallend wäre. Zwischen ihm und Herrn von Nekljudow besteht ein sehr 
gespanntes persönliches Verhältnis. 
Below. 
Nr. 638. 
Der russische Außenminister 
an den stellvertretenden russischen Außenminister.* 2) 
Geheimtelegramm. Paris, den—- f -1012. 
4. Oktober v 
Nr. 218. 
Ich telegraphiere nach Berlin, Wien, London, Rom und Konstanti¬ 
nopel. Nr. 2. 
Wortlaut: Die Mächte lassen die Balkanstaaten und die Türkei wissen: 
1. Sie verwerfen energisch alle Maßnahmen, die zum Friedensbruch 
*) Di© Große Politik. Bd. 33. Nr. 12 219, S. 161. 
2) Iswolski. Bd. II. Nr. 472, S.272. 
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