tärkonvention abzuschließen, unterschrieben. So ist das wichtige von
Sementowsky und Hartwig begonnene Werk glücklich vollendet worden.
Die formale Verbindung zwischen den beiden Balkanstaaten ist her¬
gestellt. Es bedarf aber noch viel Umsicht und Mühe, um eine auf¬
richtige und enge Verbindung zwischen den beiden Völkern und Höfen
zu schaffen. Gestern wurde ich vom König empfangen. Ich reise mor¬
gen. Den Sonnabend will ich in Belgrad verbringen. Die Kopien der
unterschriebenen Dokumente habe ich bei mir.
Nekljudow.
Nr. 566.
Der russische Außenminister an den russischen
Botschafter in London.1)
Telegramm Nr. 58o. St. Petersburg, den 17./30. März 1912.
Persönlich.
Ich telegraphiere nach Paris:
Zwischen Serbien und Bulgarien ist mit unserem Willen ein Bündnis
abgeschlossen worden zu gegenseitiger Verteidigung und zum Schutze
der gemeinsamen Interessen für den Fall der Veränderung des Status
quo auf dem Balkan oder des Angriffes einer dritten Macht auf eine der
vertragschließenden Parteien. Geschow und der serbische Gesandte in
Sofia, Spalaikowitsch, haben das Zustandekommen dieses Vertrages dem
englischen Gesandten in Bulgarien, Ironside, mitgeteilt. Ich bitte Sie,
einen Ihrer Ansicht nach richtigen Zeitpunkt zu benutzen, um Poincare
obiges mündlich zu seiner persönlichen Information mitzuteilen, indem
Sie ihn auf die allerernsteste Weise darauf aufmerksam machen, daß der
Abschluß des Bündnisses unbedingt geheimgehalten werden muß. Sie
können hinzufügen, daß, da eine besondere Geheimklausel beide Seiten
verpflichtet, die Ansicht Rußlands einzuholen, ehe sie zu aktiven Ma߬
nahmen schreiten, wir der Ansicht sind, daß wir auf diese Weise ein
Mittel in Händen haben, auf beiden Seiten einzuwirken und daß wir
gleichzeitig eine Schutzmaßregel getroffen haben, um uns
der Erweiterung des Einflusses einer größeren Macht
auf dem Balkan zu widersetzen.
Sasonow.
x) Iswolski. Bd. II. Nr. 243, S. 76.