Volltext: Geheimakten aus serbischen Archiven (Band I ; 1928)

meinsam auf seine Erreichung hinarbeiten; deshalb wird es unbedingt 
nötig sein, daß auch nur ein Oberkommando für beide Armeen besteht. 
Darauf konnte ich ihm allerdings vorläufig noch keine Antwort 
geben. 
Nr. 167. 
Der serbische Geschäftsträger Gruitsch, London, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Pov. br. i3. London, den 4-/17- Februar 1912. 
In Ergänzung meines Berichtes vom 3o. v. M. Nr. n1) beehre ich 
mich, Ihnen mitzuteilen, daß mir der französische Botschafter bestätigt 
hat, daß die Mission des Lord Haldane in Berlin auf die Flottenrüstungs¬ 
frage Bezug habe. Herr Cambon war in dieser Beziehung sehr bestimmt 
und bemerkte, daß die Büstungsfrage die einzige sei, über welche zwi¬ 
schen Deutschland und England gesprochen werden könne, aber daß 
diese Gespräche — wie er hinzufügte — keinerlei praktische Ergebnisse 
haben können. Dies nicht nur deswegen, weil diese Frage derjenigen 
der Quadratur des Kreises ähnle, sondern auch deshalb, weil England 
in eine Einschränkung der Flottenrüstungen nur unter der Bedingung 
willigen würde, daß seine Flotte in jedem Falle die mächtigste bleibe... 
Es folgen noch eine Reihe von Ausführungen von geringerer Bedeutung. 
Nr. 168. 
Der serbische Gesandte Popowitsch, Petersburg, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Pov. br. 24. 
Petersburg, den 
17. Februar 
1. März 
I9i2. 
Heute war Herr Nelidow bei mir und ich benützte diesen Besuch, um 
mich über zwei Fragen zu informieren, die mich interessierten: über den 
Besuch des Königs Nikolaus von Montenegro und über die österreichisch¬ 
russischen Beziehungen. Was er mir in dieser Beziehung sagte, ist 
folgendes: 
Wie man auch ursprünglich beabsichtigt hatte, wurden tatsächlich 
hier in Petersburg dem Könige Nikolaus energische Ratschläge erteilt, 
sich ruhig zu verhalten und sich in keinerlei Abenteuer einzulassen. 
Der König versprach, diese Ratschläge zu befolgen, und gab das Ver- 
*) Dieser Bericht fehlt in unserer Aktensammlung.
	        
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