Volltext: Geheimakten aus serbischen Archiven (Band I ; 1928)

Nr. i35. 
Der serbische Gesandte Popowitsch, Petersburg, 
an das Ministerium des Äußern in Belgrad. 
Petersburg, den 37‘ jqio. 
° 9. Juni y 
Wie Sie, Herr Minister1), wissen, wird in Sofia Ende Juni der dies¬ 
jährige slawische Kongreß abgehalten. Aus Rußland werden sich dort¬ 
hin eine Delegation von 35 Personen als Mitglieder und außerdem viele 
hervorragende politische Persönlichkeiten als Gäste begeben. 
Ich höre, daß eine größere Zahl dieser Herren bei ihrer Rückkehr 
gerne Belgrad auf zwei Tage besuchen würde. Es wäre gut, einen Aus¬ 
schuß zwecks ihrer Einladung und zum Empfange zu bilden, denn ohne 
vorherige Einladung dürften sie kaum nach Belgrad kommen. 
Folgende Personen, als Vertreter von Korporationen und Zeitungen, 
die nach Belgrad kommen möchten, wären einzuladen: 
1. M. W. Krasnowski, Vorstand der russischen Kongreßdelegation, 
und Sekretär D. N. Wergun, Redakteur der „Nowoje Wremja“, und 
G. P. Komarow, Sohn des verstorbenen P. P. Komarow, mit allen 
2 5 Mitgliedern der Delegation. 
2. A. A. Narischkin, Vorsitzender des slawischen Wohltätigkeitsver¬ 
eins, P. D. Parlukow und Prof. A. Kulkowski, Stellvertreter des Vorsit¬ 
zenden, und der Sekretär des Vereins P. P. Smerdinski. 
3. A. A. Tuschkow, Sekretär der Staatsduma. 
4. N. A. Chomjakow, der ehemalige Dumapräsident und Vorsitzender 
des Vereins der slawischen Gegenseitigkeit (ObscestvoSlavjanske Wzaje- 
mosti) mit Tochter, und General M. T. Wolodimirow, Vorsitzender des 
Vereins „Sokol“, der mit 80 Sokolen reist. 
6. Duma-Mitglied Graf Bobrinski, Vorsitzender des galizisch-rus- 
sischen Vereins. 
7. A. A. Stolypin, Bruder des Ministerpräsidenten, Redakteur der 
„Nowoje Wremja“ und Vorsitzender des Vereins „Ruskoje Zerno“ 
(Russisches Korn) (landwirtschaftlicher Verein). 
8. Wahrscheinlich auch das Duma-Mitglied P. N. Miljukow. 
Den Herren Chomjakow und Graf Bobrinski müßte man die Ein¬ 
ladung auch für ihre Vereine ausstellen, ebenso für die Mitglieder des 
slawischen Wohltätigkeitsvereins. 
Ob die russischen Provinz-Vereine (Moskau, Kiew, Odessa, Wilna) sich 
beteiligen werden, ist noch unbekannt. 
Weil diese Sache einen vertraulichen Charakter behalten muß, wäre 
*) Minister des Äußern war damals Herr Milowanowitsch. 
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