Volltext: Die Sankt-Sebastianskirche in Andorf 16. Heft.

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Riedau. 
In Rieda u mar der Edl und Veßt Herr Georg 
. Krinner, frecherrl. Salßbur gischet Pfleger. 
V. Fernere Geschicke der Sf. Sebastianikapelle. 
Die St. Sebastianikirche ist ein Ziegel- und Steinbau; 
sie ist „geostet" oder „orientiert", das heißt, sie ist in der 
Richtung von Westen nach Osten gebaut, der HauptaMar 
steht gegen Osten. Die Kirche ist 11 Meter lang (bas Abtar¬ 
haus 4 Meter, das Langhaus 7 Meter). Das Altarhaus 
(Presbyterium) ist 7 Meter hoch, das Langhaus 8 Meter. 
Das Hauptschiff ist 5 Meter breit, das 1652 angebaute Re- 
ibenifchiff 3 Meter breit und 6 Meter hoch. Links vom Altar¬ 
haus ist eine kleine Sakristei angebaut. Die Kirche ist ein 
einfacher Barockbau mit Tonnengewölbe, das Altarhaus 
schließt mit drei Seiten eines Achteckes ab. Zwei Fenster 
im Altarhaus, drei im Langhaus und zwei im Seitenschiff 
geben der Kirche hinreichend Licht; die Fenster haben sechs¬ 
eckige Scheiben. Zwei Portale, eines an der Westfassade 
uni) eines im Seitenschiffe, führen in die Kirche. Der Dach¬ 
reiter, der aus der Giebelfront herauswächst, ist im Unter¬ 
bau quadratisch, geht dann ins Achteck über und schließt 
mit einem barocken Helm ab. 
Als die Kirche geweiht war, nahm der Besuch derart 
zu, daß man sich entschloß, dieselbe durch den Anbau eines 
Seitenschiffes rechts zu erweitern. Hierüber berichtet in 
der Kirchen-Rechnung nachstehende Rota: 
Nachdem hievor beschriebene wirdige St. Sebastians 
Capeln( darumben Gott dem Allmächtigen die Ehr gegeben 
seyn) nach und nach in solches aufnemrnen khommen, und 
sowoll in processionen, als sonst von frommen guetherzigen 
Christen, solchermaßen villföltig bfuecht worben, das son¬ 
derlich an Unser Frauen Tagen, und andern hohen Fösten 
die Capeln etwas zu Klain gwäst. Als ist selbige (mit vor¬ 
her genommenen Consens) auf der ainen Seitten ausge¬ 
sprochen und um 13 Werch Schuech erweittert: Auch darüber 
ain merklicher Pauunfosten ausgelegt worden, wie die 
ordentliche ratificierte Rechnung Anno 1652 mit 
mereren auswoifen. Und dieß hieher zu khonWger 
Nachricht. 
Paulus Prandt Churfvl. 
Gerichtsschreiber zu Schärding m. p. 
Im Jahre 1766 wurden die Kirchenstühle repariert. 
Sebastian Kallhammer, Schreinermeister in Sigharting, 
war in seinem Offert um die Hälfte billiger als der An-
	        
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