Volltext: Bilder aus der Heimat 21.Heft. 5. Teil (5. Teil)

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Der Name „Hunds ch l a g" gab die Veranlassung^ 
daraus ein „Hunnenschlachtfeld" zu machen. Dazu kam 
noch das Auffinden von Waffenstücken und kleinen Huf- 
eisen. Ferner stand dort eine Kreuzsäule, deren Inschrift 
niemand wußte. 
Vor genau hundert Jahren hat I. Moshamer die 
Erzählung eines Landmannes in Aurolzmünfter über diese 
Hunnenschlacht aufgezeichnet und in der „Oesterreichischerr 
Zeitschrift für Geschichts- und Staatskunde" (1. Jahrgang, 
S. 237) veröffentlicht. Doch sagt er selbst, daß nicht die 
Hunnen, sondern die Ungarn (im 10 Jahrhundert) hier 
gekämpft haben, von denen wir bestimmt wissen, daß sie 
über diese Gegend und die Pockinger Heide gezogen sind. 
In den mittelalterlichen Jahrbüchern heißt es: „Die 
Bayern kämpften mit den Ungarn an der R o t t (die 
gegenüber Schärding in den Inn mündet) und besiegten 
sie. Es war dies zur Zeit des Herzogs Arnulf an einem 
Freitag." (=11. August des Jahres 909. Vergl. Berger, 
Quellenlesebuch. 1. Vd. S. 40.) 
IV. Von der wilden Jagd. 
Von den „Hunnen" bis zur „wilden Jagd" ist nur 
ein kleiner Schritt. Das Gedicht von Börries von 
Münchhausen, „Hunnenzug", gibt die gleiche 
Stimmung wieder, die des Teufels wilde Jagd hervor¬ 
zurufen pflegt: 
„Finsterer Himmel, pfeifender Wind, 
wildöde Heide, der Regen rinnt, 
von fern ein Schein wie ein brennendes Dorf, 
mattdüsterer Glanz auf den Lachen im Torf. 
Da plötzlich ein stampfendes, dumpfes Geröll, 
wie drohenden Wetters steigender Groll, 
und lauter und lauter erdröhnt die Erde 
vom stürmischen Nah'n einer wilden Herde." 
Hören wir dazu die Worte unseres Mauerkirchner 
Mundartdichters Josef Reischl: 
„A Windstaoß treibt iatzät d' Lauba ön d' Höh 
und dö Holzbäm hamd g'achötzt, wiar ä Mensch ön sein 
Weh.
	        
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