Volltext: Bilder aus der Heimat 21.Heft. 5. Teil (5. Teil)

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des 15. und 16. Jahrhunderts die Ritter auf einem Hunde 
stehend (wie Ahamer in Reichersberg) dargestellt werden, 
oder daß ein Hund (als „Bracke" bezeichnet) als Wappen¬ 
tier den Beschauern immer vor Augen stand. In unserem 
Falle hat der Grabstein für Hans Messenpeck, gestorben 
1454, an der Pfarrkirche in Ort (ein geharnischter Ritter, 
zu seinen Füßen ein Hund) die Veranlassung zur Aus¬ 
bildung der genannten Sage gegeben. 
Aehnlich war es auch bei der Sage, die von den 
Grafen von Hund, den Besitzern einer Burg bei Altheim 
(in der Gemeinde Feldkirchen im Jnnkreis), aus dem 
11. Jahrhundert erzählt wird. Dort heißt es: „Zur Er¬ 
innerung an diese Begebenheit (Strafe des Ehebruches) 
läßt der Besitzer der Burg am Portal der Kirche Altheim 
(einstmals Pfarrkirche von Feldkirchen) zwei Hunde, die 
gegeneinander schauten, in Stein gehauen, anbringen. Die 
Söhne erhielten in ihr Wappen einen Hund und nannten 
sich Herren von Hund." (Vergl. K. Gloning, Oberöster¬ 
reichische Volkssagen. Ried 1884. S. 99 f.) 
Mit der bayrischen Adelsfamilie „Hund", die im 
15. und 16. Jahrhundert in der Gegend von Dachau be¬ 
gütert war, steht unsere Sage in keinem Zusammenhang. 
Mit Maria-Eich bei Aurolzmünster werden noch 
zwei andere Sagen in Verbindung gebracht. Die eine 
überträgt die weit verbreitete Sage von dem Anschwemmen 
eines Marienbildes auch auf Maria-Eich: Die Bäche, die 
vom Hausruck kommen, darunter auch die Antiesen (er¬ 
innert sei an die wenig erbauliche Geschichte von der 
„Antiesen-Regulierung"), sind durch Überschwemmungen, 
die sie zeitweise verursachen, berüchtigt. Einst flüchteten 
vor einem solchen verheerenden Hochwasser Holzarbeiter 
auf eine mächtige Eiche, die inmitten des Waldes an der 
Antiesen sich als geeigneter Zufluchtsort anbot. Als das 
Wasser wieder abfloß und die Arbeiter ihren Schutzort 
verlassen konnten, fanden sie vor der Eiche ein Marien¬ 
bild, das die Fluten angeschwemmt hatten. Sie bargen 
das Bild und befestigten es an der Eiche. Der Ort hieß 
nunmehr „Maria-Eich." 
Einen Anklang an die Erbauung der Kapelle durch 
den Grafen Palffy bildet folgende Sage: In einem Kriege 
wurde einst eine Abteilung vom Feinde verfolgt. Ein 
hoher Offizier vermochte sich nur dadurch zu retten, daß 
er in dem hohlen Stamm der „Marieneiche" Zuflucht fand 
und sich dadurch den Blicken seiner Verfolger entzog. 
Rach dem Friedensschluß erbaute er zum Danke für seine
	        
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