Volltext: Bilder aus der Heimat 15. Heft. 3. Teil (3. Teil)

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Ihre Bürger sind nicht so reich wie die der Stadt Passau. 
Einige treiben Handel und verfrachten ihre Waren aus 
Salzburg. Die vom Salz- und Weinhandel leben, bilden die 
vornehmsten iFamilien. Einige Bürger bereiten auch Bier. 
Die Stadt besitzt eine gefällige Kirche, d>em heiligen 
Georg geweiht. Die Pfarrkirchle jedoch wird nach >dem 
heiligen Florian genannt. Sie liegt von der Stadt nicht 
weit entfernt. 
Die Burg ist auf dem Felsen erbaut. Man sieht sie 
von . der Stadt -und von der Brücke aus. Wer 
in sie gelangen will, muß zwei Brücken über¬ 
schreiten, die über zwei tiefe Gräben führen. 
Ihre Vorwerke, Türme und Befestigungen stehen denen an¬ 
derer Burgen nicht nach. Gegen Süden ließ Herzog Georg 
(der Reiche) an einigen schwach befestigten Stellen neue 
Bollwerke aufführen. 
Die Burg soll auch einen geheimen Ausgang besitzen. 
In der Mitte der Festung ragt ein viereckiger Turm 
besonders hoch empor. Verbrecher verbüßen dort ihre Taten. 
Auch als Waffenlager findet er Verwendung. Seine Höhe 
soll gleich sein seiner Tiefe. Er ist vollständig frei erbaut. 
Noch Manch Vortreffliches würdest 'biu in der Bürg 
sehen, wenn der Zugang zu ihr offen stünde." 
Literatur: I. Lamprecht, Schärding, 1. u. 2. Bd., 1887. — 
S. Riezler, Geschichte Bayerns, 2. Bd., 1880. — I. H u b e r, 
Burghausen, 1862. — G. Dallersböck, Der Neuburger Wald, 
Passau, 1913. — K. G r u b e r, Schärdinger Novellen und Skizzen, 
1918. 
Die obigen Ausführungen weichen von der herkömmlichen 
Darstellung in manchen Punkten ab. Es wurde versucht, für die 
Entwicklung Schärdings richtige Zeitangaben zu gewinnen. 
7. Von den Märkten. 
Wie ein Markt entsteht? Diese Frage kann 
nicht für alle. Märkte allgemein gültig beantwortet werden. 
Nicht der Umstand, daß an einem Orte jährlich ein „Markt" 
abgehalten wird, ist allein schon die Ursache für die Anlage 
eines Marktes. Hiefür lassen sich mehrere Beispiele an¬ 
führen. So ist niemals ein Markt entstanden in Aschau 
bei der Bartholomäuskirche in der Gemeinde Feldkirchen, 
obwohl einst jährlich viel besuchte Märkte auf den Feldern 
zwischen der Kirche und dem Dorfe Aschau stattgefunden 
haben. Kein Markt entstand in N e u k i r ch e n an der Enk- 
nach, obwohl schon im 13. Jahrhundert von der Abhaltung 
von Jahrmärkten erzählt wird. 
Zum Markte gehörten ohne Zweifel geschlossene Sied¬ 
lungen von Handwerksmeistern, die um einen großen Platz
	        
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