Volltext: Bilder aus der Heimat 15. Heft. 3. Teil (3. Teil)

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Gnaden, Rechte und Gewohnheiten" der Städte des Her¬ 
zogtums Oesterreichs ob der Enns (24. September 1364). 
Die österreichische Herrschast dauerte noch bis zum 
Jahre 1369. Damats bereinigten, und zwar durch den Frie¬ 
densschluß, der nach der Stadt Schärding benannt wird, 
die Bayern und Oesterreicher ihren Streit um Tirol. Schär¬ 
ding wurde ohne jedes Lösegeld wieder an Bayern zurück¬ 
gegeben. 
Die mit einem „unwehrlichen Zaune" umge¬ 
bene Stadt wurde in jenen Tagen besser befestigt. Die 
bayrischen Herzoge haben mit Hilfe der Bürger den Palli- 
sadenzaun allmählich durch Mauern ersetzt. Schon im 
Jahre 1378 spricht eine Urkunde von der Mauer am Eich¬ 
büchel (Südseite der Stadt). 
Und im „Stammenbuch" des Wiguleus Hund (1585) 
heißt es: „Herzog Albrecht von (Bayern) — Holland hat mit 
Hilfe der Bürger zu Schärding an der Stadtmauer 
daselbst Besserung getan, anno 1382." Diese Nach¬ 
richt setzt das Bestehen einer die Stadt umschließenden 
Mauer voraus. 
Die Vollendung aber gab der Stadtbefestigung Herzog 
Ludwig von Bayern-Ingolstadt in den Jahren 1429 bis 
1437. Auf seinem Gedenkstein in der Stadtpfarrkirche Schär¬ 
ding heißt es: „1429 hat Herzog Ludwig angefangen den 
Zwinger an dem Vorhof; (er hat) das Tor und die Türme 
von Grund herausgemauert; (er hat) den Graben brechen 
(lassen) von beiden Seiten an den Inn; auch den Stadt¬ 
zwingerturm, das Tor, genannt Allerheiligen, und das Jnn- 
tor und den Zwinger von dem Eichbüchl bis an den Vor¬ 
hof der Feste von Grund herausgemauert; (er hat) den 
Stadtgraben brechen und graben lassen zu beiden Seiten 
an den Inn und viele andere nützliche Bauten getan der 
Stadt und Feste Schärding in acht Jahren." 
Die Ueberreste dieser in acht Jahren ausgeführten Be¬ 
festigungsanlagen sehen wir heute noch im äußeren Schlo߬ 
graben und den Zwingermauern, im breiten Stadtgraben 
und den noch sichtbaren Teilen der Stadtmauern. 
Den Schluß mögen die Worte bilden, mit denen Abt 
Angelus Rumpler von Vormbach im Jahre 1504 
Burg und Stadt Schärding geschildert hat. „Wer Schärding 
beschreiben will, muß zuerst von der Burg sprechen. Sie 
ist, wie ich glaube, so befestigt und geschützt, wie kaum eine 
andere in Bayern. 
Im Westen bespült der Inn die Stadt. Richt weit ist 
sie von unserem Kloster (Vormbach) entfernt, so daß der 
Blick sie erreicht. Ihre Häuser sind von mittlerer Größe.
	        
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