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„Freitags den 17. Oktober 1642 ist der edle ge¬
strenge und hochgelehrte Herr Balthasar Roman Schei¬
delin, der Rechten Doktor, kurfürstlicher Rat und Herr
Rentschreiber von Burghausen, auch sonntags hernach den
19. die hochwohledelgebornen, gestrengen und hochgelehr¬
ten Herren Siegmund von Tumbperg auf Klebstein und
Elreching, Rentmeister, und Ferdinand Gebhard, der
Rechten Doktor, beide kurfürstliche Regimentsräte zu
ermeltem Burghausen, allhie zu Ried ankommen und
Montag abends wiederum verreist. Ist Zehrung, auch
auf die Pferde Futter-Habern, Heu und Streu aufgangen
und von gemeinen Marktes wegen gut gemacht worden.
25 fl.
17. Feuerpolizei.
Schon frühzeitig handhabte der Markt Ried eine
strenge Feuerpolizei. Nachlässigkeiten wurden empfindlich
gestraft. Schon das älteste Marktbuch verzeichnet man¬
cherlei Strafen wegen Uebertretung der märktischen Vor¬
schriften.
1594: „Metzger Josef Ellepeck hat nächtlicher Weil
in der düsten (11 Uhr) Stund in seinem Haus Ins¬
licht ausgelosfen, andurch mit dem unbequemen Geschma-
chen auch einen nächtlichen Feuerschrecken gemacht. Des¬
wegen ist er neben den Fänknus gestraft worden mit
4 fl., 1 Schilling und 10 Pfennigen".
Ein anderesmal kamen die „Beschauleute", um hoch
oben auf den Häusern die Rauch sän ge zu besichtigen.
Sie fanden Bretter über die Rauchfänge gelegt und
mußten daher wegen Feuersgefahr einschreiten. In an¬
deren Häusern waren die Rauchfänge unsauber. Der
Hafner vor dem obern Tor (Braunauertor) mußte 3 fl.
zahlen, weil er seinen baufälligen Rauchfang noch immer
nicht hatte richten lassen. Der Brauer (Wiener) wurde bei
der Beschau „natürlich" grob und stieß den Marktdiencr,
der den Rauchfang zu beschauen, hatte, von der Leiter.
Das kostete 2 fl. Wandel-(Buß)Geld.
„Bei Heinrich Rotman, Kürschner, ist verschienenen
Samstag 1610 ein Feuer auskommen, doch — Gott
fei gedankt — ohne Schaden abgangen. Wurde des¬
wegen gefangen und ge st r a f t".