Volltext: Festschrift zur 700 Jahr-Feier des Marktes Ottensheim a/Donau

Schise r, den Sohn des vorigen Georg Sigm. — Bei der bayerischen 
Besetzung (1621) zog der Kurfürst Maximilian die Herrschaft Oktens- 
heim ein und schenkte sie am 22. August 1625 dem Kollegium der 
Gesellschaft 3 esu in Linz, das nun Ottensheim bis zur Auf¬ 
hebung des Ordens (1773) behielt. 
Bon 1773 bis 1804 fiel die Herrschaft als neuerliches Kameral- 
gut an den österreichischen S t u d i e n s o n d, der es 1804 an den 
Dr. Georg P r e u e r verkaufte. 1807 wird Preuer mit Kajetan 
Hintringer, Pfleger v. Helfenberg, gemeinsam als Besitzer ge¬ 
nannt. Hintringer, dann Alleininhaber, verkaufte das Gut 1823 an 
Felix und Ther. L e v a f o r i della Motta. Letztere, seit 1854 allein 
angeschrieben, veräußerte Ottensheim 1860 an Ferd. Geyer. 1863 
ging der Besitz an Franz und Maria Gf. Coudenhove und deren 
Tochter Marianne, 1895, bzw. 1896 an Karl Pfeiffer v. Weißen¬ 
egg, 1902 an die Firma Karl H o l z m a n n und 3oh. Schwediauer, 
1904 an die Belgier Cosma, Gerätan und Katharina de S o m z e e 
über. 3m Weltkriege wurde das Schloß für militärische Zwecke ange¬ 
fordert und Cosma Somzee konfiniert. 1916 bis 1927 kauften Wilhelm 
und Adele Mares den Besitz, den letztere nach dem Tode ihres 
Gatten und als spätere Frau Wilberg allein führte. 1927 erstand die 
Kärntner Bank aus der Wilberg-Mares’schen Konkursmasse die 
Herrschaft zum Ausrufpreise. ^ 
Die Pfarrvikare von Ottensheim. 
Zusammengestellt von den P. P. Theobald Kabe 1 ka und Gebhard 
Rath, O. Cist. 
Borbemerkungen. Seit wann Ottensheim eine Pfarre ist, 
wissen wir nicht! Gewiß ist nur, daß Ottensheim zur großen Pfarre 
Gramaftetten gehörte, die 1242 der letzte Babenberger, Friedrich der 
Streitbare, dem Kloster Wilhering schenkte. Ottensheim war also eine 
Filiale von Gramaftetten und blieb es auch noch nach der geschichtlich 
interessanten Teilung der Pfarre Gramaftetten im 3ahre 1292. Roch 
1636 müssen dieselben kirchenrechtlichen BerhMmsse geherrscht haben, 
weil Abt Georg II. Grüll in einem Streit mit den Ottensheimer Bürgern 
erklärte, daß Ottensheim ja zur Pfarre Gramaftetten gehöre. Gleich¬ 
wohl müssen wir annehmen, daß der Seelsorger von Ottensheim, — 
Kooperatoren gibt es erst seit dem 3ahre 1846! —, vielleicht schon seit 
dem 3ahre 1292 ober noch früher den Rang eines Pfarrers oder Pfarr- 
vikars hatte, weil in Ottensheim seit alten Zeiten bie Leute getraut unb 
begraben würben unb weil bie Filiafion mehr bie finanzielle Seite 
(gewisse Abgaben!) unb bas Ernennungsrecht betraf. Darum konnte 
sich auch Wernhart Denagel (1343) ganz ruhig „ewiger Bikar" von 
Ottensheim nennen. Zu erwähnen wäre noch, baß Ottensheim in ben 
unruhigen Zeiten ber Reformation unb ber barauffolgenben Gegen¬ 
reformation (von zirka 1525 bis 1625) meistens von Wilhering aus 
pastoriert worben ist; borurn ist bie Tabelle auch in biefer Zeit noch 
sehr lückenhaft. 
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