Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Sie feiern, daß ihr Heimort zum Markt erhoben war. — 
Der Sänger hat gesprochen, er schließet feinen Reim 
Mit einem „Gottwillkommen" dem jungen Ottensheim! 
(Nun zieht der bisher in einer Seitenstraße verborgen aufgestellte 
Trachtenfeftzug an der Herzogstribüne vorüber und kehrt auf kurzen 
Umwegen wieder dorthin zurück. Der Herzog mit ganzem Gefolge seht 
sich jetzt an die Spitze des Zuges, die anderen Gruppen des 13. Jahr¬ 
hunderts schließen hinter ihm an und es begibt sich der Gefamtzug auf 
vorgeschriebenen Umwegen zur Festwiese, wo er ausmarschiert und sich 
dann auslöst. Musik begleitet den Aufmarsch.) 
Weiser durch Ottensheim s Umgebung. 
Skizze von Lehrer Franz S ch r ö g e r. 
Nicht umsonst üben die Reize unserer unvergleichlichen Strom- 
landschaft einen so mächtigen Zauber auf Sommergäste und Durch¬ 
reisende aus: aber die inneren Schönheiten mit ihren lauschigen Wald- 
idyllen lernt erst derjenige kennen, der wie ein Pfadfinder der ver¬ 
borgenen Schluchtenwildnis nachspürt. 
1. Das (Susental: Folgen wir dem Gusen-(231eicher-)bache, der 
bei Niederottensheim in die Donau mündet, auswärts, so gelangen wir, 
nach einer kaum halbstündigen Wanderung zum Schmied in der Leiten, 
einem reizend gelegenen Hammerwerk, dessen treibende Kraft der Bach 
ist. Setzen wir von dort bachauswärts die Waldwanderung fort, wird 
das Bild immer romantischer und stimmungsvoller, sei es, daß die 
Natur im Brautschmucke ihres jungschwellenden Grüns prangt ober 
das bunte Sterbekleid des Herbstes umgetan hat. Die nächsten Häuser 
gehören schon zur Gemeinde Gramastetten, es ist dies die sogenannte 
Buchleiten, wo noch vor dem Weltkriege eine zum Schlosse Ottensheim 
gehörige Mühle im Betrieb war. Der Wanderer folgt dem linken Bache 
noch weiter und erreicht nach reizvoller Wanderung in kaum dreiviertel 
Stunden die in Betrieb stehende Durstbergermühle. Bon hier wandert 
er entweder links (westwärts) und tritt über den Penzenhügel und die 
Kürschnerödt den Rückweg nach Ottensheim an ober er erreicht, nord¬ 
wärts schreitend, nach kurzer Weile den blaumarkierten Weg, der vom 
Postlingberg nach Gramasfeften führt. Folgt man aber von Buchleiten 
aus dem östlichen Bachlaufe, so führt uns der Weg über den bekannten 
Oberkogelhof zur Koglerau, bezro. zum Postlingberg. Auch eine Fort¬ 
setzung aus den Lichtenberg mit Giselawarte ist sehr lohnend. 
2. Das Ro dltal: Die Krone aller Ausflüge ist das Rodltal 
zwischen Rottenegg und Gramastetten. Wer die einstündige Straßen¬ 
wanderung von Ottensheim nach Rottenegg scheut, wobei sich ein Ab¬ 
stecher in das liebliche Kirchdörslein Walöing lohnt, benützt bis borthin 
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