Volltext: Festschrift zur 700 Jahr-Feier des Marktes Ottensheim a/Donau

Und richten so, wie's landgebräuchig ist. — 
Gerechtigkeit und Recht muß fest besteh'n 
Und sollt' darob die Welt zugrunde geh'n! 
Gott sei mein Zeuge, daß ich's ehrlich meine, 
Mein Ritterwort soll gelten nicht zum Scheine! 
Der Marktrichter 
(übernimmt nun die ihm vom Kanzler herabgereichte Urkunde): 
Habt Dank, Herr Herzog, für die große Gnade, 
Die Ihr uns Ottensheimern heut' bezeugt'. 
Stolz sind wir, nun ein Herzogmarkt zu fein, 
Stolz, unser Recht uns selber jetzt zu künden 
Durch ero’gen Marktfried' und ein Marktgericht. — 
Von Zoll und Maut, die uns so hart bedrückten, 
Hat Eure Huld uns ewiglich befreit, 
Geschützt sind wir fortan für alle Zeiten 
Und Segen wird der Kinder Erbe fein. 
Ein Kaiser Otto soll, so sagt die Kunde, 
In jenem Haus (weist hin) geboren worden fein. — 
Ein neuer Glanz ist heut’ zu uns gekommen: 
Der traute Ort, der sich so lieblich schmieget 
Ans blaue Band des großen Donauftrom's, 
Ist reich begäbet jetzt mit Recht' und Freiheit'. 
Das erste Mort, das nun wir Bürger sprechen, 
Es sei daher ein Dank an Gott, ein Dank an Euch, 
Es sei ein heiß' Gebet zum MeltenlenKer, 
Daß er die Fürstenhuld Euch reich vergelte. 
(Wendet sich zu den Altvttensheimern, die hinter ihm stehen): 
Ihr Ottensheimer ruft aus tiefstem Herzen 
Ein jubelnd' Heil dem edlen Herzog zu! 
Das B 0 l k: 
Heil und Segen dem glorreichen Herzog! 
Der Herzog 
(tritt auf die erste Stufe der Treppe, der Bannerträger hinter ihm): 
Ich danke Euch, Ihr lieben Ottensheimer, 
Marktrichter Euch für's schöne Dankeswort. 
Ich baue felsenfest auf Eure Treue. 
Wie Ihr den Herrn im Himmel nicht verlaßt, 
So steht zu mir in Rot und in Gefahren! 
Der Weg zu meiner Burg und meinem Herzen 
Sei allen Ottensheimern immer offen, 
Ihr aber nehmt, wenn ich je wiederkomme, 
Mich auf als Euren gerngefeh’nen Gast! — 
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