Volltext: Festschrift der Knaben-Hauptschule in Gmunden anläßlich des 60jährigen Bestandes

31 
III. Die Direktoren der Schule. 
1. Albert Böhm (1875—1879), geboren 1818 zu Grein a. d. Donau, war vom 
13. November 1835 bis 31. Juli 1879 im Lehramte tätig, und zwar wirkte er während 
dieser 44 Jahre immer in Gmunden. Bis 1848 war er Schulgehilfe an der Stadtschule, 
nach Erhöhung dieser Anstalt zur k. k. Hauptschule wurde er mit 1. Oktober dieses 
Jahres zum Direktor ernannt. Nach Umwandlung der Hauptschule in die öffentliche 
Volksschule (1869) leitete er diese Anstalt, doch wurde ihm gleichzeitig das neuge 
schaffene Amt eines Bezirksschulinspektors in Gmunden übertragen. Als im Jahre 1875 
die Knabenbürgerschule in Gmunden errichtet wurde, wurde er deren erster Direktor. 
Mit Ende des Schuljahres 1878/79 enthob man ihn von diesem Posten, als Bezirks 
schulinspektor verblieb er aber noch bis 1885. ln diesem Jahre schied er über sein 
eigenes Ansuchen nach 50jähriger Tätigkeit vom öffentlichen Schuldienste. Durch eine 
Reihe von Jahren war er Mitglied der Stadtgemeindevertretung und Vorsitzender des 
Sparkasse-Ausschusses. Auch spielte er im Musikleben der Stadt eine bedeutende Rolle. 
Die Vertretung der Stadtgemeinde verlieh ihm für sein verdienstvolles Wirken 1859 
taxfrei das Bürgerrecht, 1879 das Ehrenbürgerrecht. Im gleichen Jahre erhielt er das 
Goldene Verdienstkreuz mit der Krone und am 10. Jänner 1886 den Titel eines Kaiser 
lichen Rates. Am 10. Februar desselben Jahres starb Albert Böhm. 
2. Michael L a b e r (1879—1904), zu Hanfthal bei Laa a. d. Thaya 1844 gebo 
ren, wirkte nach Zurücklegung seiner Studien in Znaim zuerst als Unterlehrer in Kam 
mersdorf in Niederösterreich und Znaim, wo er nach Ablegung der Lehrbefähigungs 
prüfung für Bürgerschulen an der Mädchenbürgerschule verwendet wurde und gleich 
zeitig den Turnunterricht an der Oberrealschule leitete. Im Jahre 1874 kam er als Fach 
lehrer an die Bürgerschule nach Salzburg, wo er ebenfalls wieder den Turnunterricht 
an der Oberrealschule versah und auch Unterricht an der Handelsschule und an der 
Staatsgewerbeschule erteilte. Am 4. September 1879 trat er seinen Dienst als Direktor 
der Knaben-Volks- und Bürgerschule in Gmunden an, wo er eine sehr fruchtbare Tätig 
keit entfaltete. Er begründete, den landwirtschaftlichen Unterricht für die Bürgerschüler 
und den Fortbildungsunterricht für Lehrlinge. Die Lehrerschaft entsandte ihn mehrmals 
als ihren Vertreter in den Bezirksschulrat. In den Jahren 1888 bis 1898 versah er gleich 
zeitig das Amt eines Bezirksschulinspektors für den Schulbezirk Gmunden. Auch seine 
literarische Tätigkeit verdient hervorgehoben zu werden. Er schrieb eine kleine Hei 
matkunde von Mähren, die Jugendschriften „Salzburger Sagen“ und „Wanderungen 
durch Salzburg“, sowie verschiedene Aufsätze in Schul- und Lehrerblättern. Für sein 
Wirken und Arbeiten erhielt er von den Behörden zahlreiche Belobungen und Aner 
kennungen. Im 43. Jahre seiner Lehrtätigkeit, im 25. als Direktor in Gmunden, starb 
Michael Laber am 25. Juni 1904. 
3. Anton Turek (1904—1910) wurde 1841 zu Pardubitz in Böhmen geboren, 
studierte an den Militäranstalten zu Prag und Wiener-Neustadt und wirkte dann als 
Lehrer an der k. k. Militär-Unterrealschule in Venedig von 1863 bis 1866. Von hier kam 
er nach Böhmen, wo er zuerst an der Volksschule, später an der Bürgerschule in Gabel, 
sodann an der Bürgerschule in Zwickau tätig war. Nach einer halbjährigen Dienstzeit 
an der Bürgerschule in Steyr, O.-Ö., kam er als erster Fachlehrer ah die neuerrichtete 
Bürgerschule nach Gmunden, wo er seinen Dienst am 20. September 1875 antrat. Am 
8. Oktober 1904 wurde er zum Direktor der Knaben-Volks- und Bürgerschule daselbst 
ernannt, deren Leitung er schon seit 25. Jänner 1904 provisorisch geführt hatte. Mit 
16. September 1906 übernahm er die Direktion der Knaben- und Mädchenbürgerschule. 
Seit Errichtung der Fortbildungsschule in Gmunden war er auch an dieser tätig und 
übernahm 1904 die Leitung sowohl der gewerblichen, als auch der kaufmännischen 
Fortbildungsschule. Am 21. November 1910 trat Direktor Turek nach einer 35jährigen 
erfolgreichen Tätigkeit in Gmunden in den wohlverdienten Ruhestand. Er starb am 
22. Oktober 1920 in Gmunden. 
4. Karl Matth. Bundschuh (1911—1933) wurde 1871 zu Salzburg geboren. 
Nach Zurücklegung seiner Studien in Salzburg und Linz war er an mehreren Volks 
schulen der Bezirke Tamsweg im Lungau und St Johann im Pongau tätig, zuletzt als 
Unterlehrer in Bad-, bzw. Hofgastein. Da er im Mai 1893 die Lehrbefähigungsprüfung 
für Bürgerschulen abgelegt hatte, erfolgte im nächsten Jahre seine Ernennung zum 
Fachlehrer an der Knabenbürgerschule in Gmunden, wo er seinen Dienst am 1. Juli 
1894 antrat. Im Juni 1911 wurde er zum Direktor der Knaben- und Mädchen-Bürger 
schule daselbst bestellt und ab 1. Jänner 1922, nachdem die Mädchenbürgerschule zur 
selbständigen Anstalt erhoben worden war, führte er die Direktion der Knabenbürger
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.