Volltext: Das Hessenregiment aus der Geschichte des Infanterie-Regimentes Nr. 14 ; mit 61 Bildern

aus weißem Tuch vorgeschrieben, der über die Knie reichte und 
so weit gehalten war, daß er den für Heeresangehörige nicht vor¬ 
gesehenen Mantel vertrat. Die breiten Ärmelaufschläge, welche 
bei Regen und Kälte zum Schutz der Hände heruntergeschlagen 
werden konnten, hatten im Salm-Regiment anfangs eine blaue, 
seit dem Jahre 1748 schwarze Farbe. Unter dem Rock wurde 
das Kamisol, eine anliegende Weste mit engen Ärmeln und kur¬ 
zen Schößen getragen. Hosen aus weißem Tuch oder Leder, 
Strümpfe und Schuhe von Juchten vervollständigten die Beklei¬ 
dung. Den Hals umschlossen Tücher aus weißem oder rotem 
Kattun, als Kopfbedeckung diente ein schwarzer Filzhut (bei 
den Grenadieren die Bärenmütze), unter welchem rückwärts das 
lange Haar bis auf die Schultern herabhing. Die Uniform der 
Offiziere unterschied sich nur durch feineres Tuch und Gold¬ 
stickereien. 
Die Ausrüstung des Mannes bestand aus einem Ranzen (Tor¬ 
nister) von grober Leinwand oder Kalbfell, dem Wehrgehänge 
mit Bajonett, einer Flinte, einem Pulverhörnlein und einer gro¬ 
ßen Patrontasche. Zur Adjustierung des Offiziers gehörte der 
Degen, eine lange Partisane (hellebardenähnliche Stoßwaffe), die 
schwarz-gelbe seidene Feldbinde und ein nach dem Chargengrad 
verschieden ausgestatteter Stock. 
Mit dieser Kleidung und Bewaffnung trat das Regiment Salm zu 
Beginn des Jahres 1734 in die Reihen des kaiserlichen Heeres, 
zu dessen verläßlichsten Stützen es fortan durch fast zwei Jahr¬ 
hunderte zählte. 
Waffentaten im 18. und 19. Jahrhundert 
Einen weiten und beschwerlichen Weg sind Salms Scharen, 
sind die tapferen Vierzehner in zwei Jahrhunderten heißen 
Kämpfens und heldenhaften Siegens gezogen. Er führte über 
alle Schlachtfelder Europas, auf denen unsere Heimatsöhne für 
Österreichs Größe und Deutschlands Ehre stritten. Wie viel 
oberösterreichisches Blut ist in der von Schlachten durchtobten 
Theresianischen Zeit und im Kampfe gegen den Weltbezwinger 
Napoleon geflossen! Bald maßen Landsleute ihre Kraft mit dem 
Feind in den Niederlanden und auf Frankreichs Erde, dann 
wieder rangen sie vor Belgrad mit den Türken und hefteten in 
Italiens sonnigen Gefilden frischen Lorbeer an ihre Fahnen. 
Der Krieg von damals kannte noch nicht ein Massenaufgebot 
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