Volltext: Das Hessenregiment aus der Geschichte des Infanterie-Regimentes Nr. 14 ; mit 61 Bildern

Die Errichtung des Regimentes Salm 
In einem jahrhundertelangen heldenmütigen Ringen mit der 
Tiirkenmacht hatte Österreich seine wichtige geschichtliche Sen¬ 
dung, die christliche Kultur des Abendlandes vor dem Islam zu 
retten, mit Selbstaufopferung erfüllt. Nach dem Frieden von 
Passarowitz (1718) zeigte sich das Habsburgerreich in ungeahn¬ 
ter Größe und neuer Kraft, umstrahlt vom Schimmer der Siege 
eines Prinzen Eugen, des ruhmgekrönten Feldherrn, weitblik- 
kenden Staatsmannes und eifrigen Förderers der Künste und 
Wissenschaften. Damals erstreckte sich sein Machtbereich von 
Belgien an der Nordsee bis tief nach Sizilien hinunter und von 
Schlesien bis nach Serbien und Rumänien. 
In dieses Heldenzeitalter Großösterreichs, dessen Herrscher die 
altehrwürdige Krone des römisch-deutschen Reiches trug, fällt die 
Gründung unseres Regimentes. Aus Ersparungsrücksichten war 
das kaiserliche Heer nach der glücklichen Beendigung der Tür - 
kenkriege derart vermindert worden, daß es sich im Jahre 1732 
aus 47 Infanterie- und 35 Kavallerie-Regimentern zusammen¬ 
setzte. Der Streit um die polnische Thronfolge zwang Kaiser 
Karl VI., den Gefechtsstand seiner Armee durch Aufstellung neuer 
Truppenkörper zu vermehren und so erfolgte im Jahre 1733 die 
Errichtung des Regimentes Salm. 
Nach damaliger Gepflogenheit übertrug der Herrscher Offizieren 
aus alten Adelsgeschlechtern und mit entsprechendem Vermögen 
durch einen Bestallungsbrief die Aufgabe, Truppen anzuwerben 
und daraus ein eigenes Regiment zu bilden. Das Kriegsarchiv in 
Wien verwahrt noch das Konzept der von Karl VI. und Prinz 
Eugen als Präsidenten des Hofkriegsrates unterfertigten Urkunde 
vom 4. November 1733, derzufolge sich Nikolaus Leopold 
Rhein graf von Salm verpflichtete, innerhalb vier bis fünf 
Monaten ein Regiment zu Fuß in der Stärke von 2300 Mann auf¬ 
zustellen. Dieser Sproß einer reichbegüterten deutschen Fürsten¬ 
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