Volltext: Hallstatt [7]

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Eine Sonderstellung nimmt der behäbige Plassen (1953 tri) mit 
dem Salzberge ein, den wir am besten sehen, wenn wir der nach Ober 
traun führenden Straße an der Südseite des Sees folgen. 
2. Die erdgeschichtliche Entwicklung. 
Recht verwickelt und noch nicht zur Gänze geklärt sind die 
geologischen Verhältnisse des Gebietes. Der ganze Nordabfall des 
Dachsteinplateaus am Südrande des Hallstätter Sees wird von 
grauen Dachsteinkalken der oberen Trias gebildet, 
die bis zum Seespiegel hinabreichen. Auch der Südteil des Sarsteins 
besteht aus Dachsteinkalk. Dieser Dachsteinkalk ist als eine Ablagerung 
sehr seichten Meerwassers aufzufassen. Er gehört der norischen und 
rhätischen Stufe der oberen Trias an. Der norische zeigt Einschaltung 
dolomitischer Bänke und besitzt Gastropoden, der rhätische ist reich 
an Megalodonten („Kuhtritte“) und ganz dolomitfrei. Die Grenze 
zwischen beiden liegt an der Hirlatzwand bei ungefähr 1700 tn. Der 
Hallberg besteht aus norischem Kalke, ebenso wie ein Hauptteil der 
Ostabstürze des Schneiderkogels, während der obere Teil der Echern- 
wand, die Mitterwand und die Gipfel des Sieg- und Himbeerkogels aus 
rhätischem Kalke bestehen. Daß die Schichtung in der Umgebung Hall- 
statts gegenüber der Klüftung in den Vordergrund tritt, ist beispiels 
weise am Grubberg sehr schön zu sehen. 
Gleich über der Hirlatzalpe (aber auch auf der Mitterwand 
u. a. a. O.) kommen rötliche, auch weißliche Liaskalke vor, die den 
obersten Dachsteinkalkschichten auf- und eingelagert sind und Hirlatz- 
kalke heißen. 
Sie bilden keine zusammenhängenden Bänke, sondern Aus 
füllungen von Klüften und Karrenrinnen. In der Unterregion der 
unteren Lias ragte das Dachsteinplateau als niedriges Plateau über den 
Meeresspiegel empor. Dabei war es starker Verkarstung ausgesetzt, die 
zu Klüften und Karren führte. In der Oberregion der unteren Lias ver 
sank das Plateau in größere Tiefe, und zwar wahrscheinlich so rasch, 
daß die Karstformen erhalten blieben und nun die Klüfte durch Bruch 
stücke von Crinoiden und Gehäuse von Brachiopoden ausgefüllt werden 
konnten. 
Diese Hirlatzkalke reichen nördlich bis zur Linie Rudolfsturm— 
Waldbachstrub—Klausalpe und stellen eine bloß aus Crinoiden und 
Brachiopoden bestehende Ablagerung dar.
	        
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