Volltext: Die Kämpfe im Baltikum nach der zweiten Einnahme von Riga

174 Der Grenzschutz in Litauen von End« Februar bis Anfang September 1919. 
Von diesen fünf Kolonnen wurden die am weitesten rechts (I) südlich 
der Swienta auf Wojtkunp, die vier anderen über Wieprze (II), Pogielaze 
(III), Dukance (IV) und Siefiki (V) auf Wilkomierz angesetzt. 
Die Kolonne I hatte schon am Abend des 2. Mai die Wilia überschritten 
und war nach kurzer Nachtruhe bereits um 4° morgens wieder angetreten. 
Gegen 9® vormittags erreichte sie die Gegend südostwärts Wieprze, nahm 
die von feindlichen Postierungen verteidigte Swienta-Brücke in Besitz und 
besetzte noch vor 10° vormittags Wieprze, das die Bolschewisten fluchtartig 
geräumt hatten. Nachdem auch die Kolonne II in Wieprze eingetroffen war, 
nahm die Kolonne I den Vormarsch südöstlich der Swjenta wieder auf, kam 
' aber auf den schlechten Wegen nur sehr langsam weiter, so daß sie erst am 
7. Mai in Wilkomierz eintraf. 
Die Kolonne II, die zu Anfang ihres Vormarsches mit sehr schlechten 
Wegeverhältniffen zu kämpfen gehabt hatte, fand keinen nennenswerten 
Widerstand und konnte nur noch mit ihren beiden Geschützen zurückgehende 
Russen unter Feuer nehmen. 
Die Kolonne III erhielt schon während der Bereitstellung zum Angriff 
eine Fliegermeldung, daß starke feindliche Abteilungen auf der großen 
Straße nach Wilkomierz zurückgingen. Major von Zeschau ließ daraufhin 
diese Straße unter Artilleriefeuer nehmen, packte im übrigen alles, was an 
Truppen gerade zur Hand war, auf die bei der Kolonne befindlichen vier 
Lastautos und setzte sich mit diesen ostwärts in Bewegung. Nach einigen 
Kilometern Fahrt kam es zu einer kurzen Schießerei, an die sich dann 2 km 
vor Wilkomierz ein Gefecht anschloß, in dessen Verlauf auch die bei der 
Kolonne befindlichen Litauer recht energisch zupackten. Bald war Wilko- 
mierz erreicht und genommen. Vom Ostrand des Ortes aus nahm das 
der Kolonne zugeteilte Geschütz noch die zurückflutenden Bolschewisten unter 
Feuer. 
Die Kolonne IV hatte den stärksten russischen Widerstand zu brechen, 
besonders bei Gajlance, 5 km nördlich von Pogielaze. Nachdem der Feind 
dort verschwunden war, zog sich die Kolonne an die Chaussee heran, auf der 
sie schließlich auf Lastkraftwagen nach Wilkomierz herangeholt wurde. 
Auch die eigentlich als Umfassungskolonne gedachte Kolonne V stieß 
schon sehr früh bei Bielozaryszki und Siesiki auf Widerstand. Der Kampf 
um Bielozaryszki kostete die Russen 30 bis 40 Tote, 25 Gefangene und 
zwei Maschinengewehre. Zu einem neuen Gefecht kam es bei Konstanty- 
nowo, das um 11.30 vormittags genommen wurde. Nach weiteren Kämpfen 
erreichte die Kolonne Wilkomierz gegen 2° nachmittags kurz nach der 
Kolonne III. Mit dieser zusammen waren auch der Führer der Brigade
	        
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