Volltext: Die Kämpfe im Baltikum nach der zweiten Einnahme von Riga

Der Kampf um Südlivland. 
(Karte i, Skizze 2). 
Die Daltikumtruppen nach der Einnahme von Riga. 
Mit der Einnahme von Riga wurde die Frage brennend, was nun 
seitens der deutschen Truppen im Baltikum geschehen sollte. Manche 
baltischen Freiwilligen, aber auch manche Reichsdeutsche waren geneigt, ihre 
Hauptaufgabe als erledigt anzusehen. Andere, zu denen auch der Führer 
der Eisernen Division gehörte, hielten wenigstens eine scharfe Verfolgung 
der Bolschewisten für unzweckmäßig, weil damit unter Umständen der 
Gegner beseitigt wurde, zu dessen Bekämpfung die deutschen Truppen im 
Baltikum standen. Militärisch aber konnte nach der Auffassung des General¬ 
kommandos von einem Stillstand nicht die Rede sein. Der errungene Er¬ 
folg mußte ausgenutzt und der geschlagene Feind so sehr wie möglich 
geschädigt werden, wenn Riga im ungestörten Besitz der lettländischen 
Regierung bleiben sollte. Im übrigen war ein uferloses Vorgehen in den 
weiten Raum Nordwestrußlands aus auf der Hand liegenden Gründen 
zu vermeiden. Das Oberkommando Nord verbot auf Anweisung der poli¬ 
tischen Stellen das Hinausgehen über Riga. 
So mußte sich der Kommandierende General wieder einmal mit einem 24. mot. 
Kompromiß helfen. Er ordnete am 24. Mai die Fefthaltung der Linie 
Muscha—Baust—Linien (östlich Zohden)—Salaskaul (südlich Gr. Ekau)— 
Baldon—Bersemünde—Getlingsmoor—Jägelsee an. Über die Linien¬ 
führung auf dem äußersten linken Flügel hatte der örtliche Truppen¬ 
kommandeur, also der Befehlshaber der Landeswehr, Bestimmung zu 
treffen. Die Verteidigung in der in Aussicht genommenen Stellung sollte 
allenthalben offensiv geführt und das Gelände bis zur Linie Schönberg— 
Friedrichstadt—Wenden dauernd durch Streifabteilungen beherrscht, zum 
mindesten beunruhigt werden. Insonderheit legte das Generalkommando 
Wert darauf, daß möglichst bald Vorstöße mit Panzerzügen, Panzerkraft¬ 
wagen und Lastkraftwagen gegen Neugut, Friedrichstadt, Wenden und 
Wolmar erfolgten. 
Als Trennungslinie der noch anwesenden 1. Garde-Reserve-Diviston und 
der an ihre Stelle tretenden 2. Infanterie-Brigade gegen die Brigade Kur¬ 
land wurde die Verlängerung der bisherigen Grenzlinie Laishew—Super¬ 
intendentenhof über Gut Autzen—Gr. Ekau—Ringmundshof bestimmt. In 
Darstellungen aus den Nachkriegskärnpfen deutscher Truppen. Bd. 3. 
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