Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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ihre Nachkommen bei diesen unseren Gnadenerhebungen, 
Jahr- und Wocheninarkt, auch der Leute, so dieselben Jahr- 
und Wochenmärkte besuchen werden, dazu und davon unbe¬ 
hindert und unverknmmert und bei solchen unseren Gnaden, 
Freiheiten und Bürgerrechten, Rechten und Gerechtigkeiten 
gänzlich bleiben nnd nnbeirrtermassen gernhlich gebrauchen 
lassen, als lieb ihnen allen sei, unsere schwere Ungnab und 
Straf zu vermeiden. Das meinen wir ernstlich. Gegeben in 
unserer Stadt Neustadt den ersten Tag des Monats August 
nach Christi Geburt 1515. 
Kaiser Maximilian I. starb am 12, Jänner 1519 auf 
feiner Burg zu Wels. Er hatte nur einen einzigen Sohn, 
Philipp der Schone genannt, welcher aber schon 1506 im 
Aller von 28 Jahren starb. Er setzte darum zu Erben der 
österreichischen Länder seine beiden Enkel Karl und Ferdinand 
ein. Karl wurde den 28. Juni 1519 zum deutschen Könige 
erwählt und überließ seinem Bruder Ferdinand I. die öster¬ 
reichischen Länder. Karl wurde am 23. October 1520 zu 
Aachen zum deutschen Kaiser gekrönt und als solcher ist er 
Karl V. 
Bernhard III. verkaufte 1518 das Amt Schönau an 
Veit den Zelking und 1520 dem Gottes Hause St. Jakob ein 
Gut bei Neumarkt. 
König Ferdinand I., Herr der österreichischen Länder, 
veranlasste die Aufhebung der berüchtigten und gefürchteten 
Raubritter, welche immer ärger und schamloser ihr Unwesen 
trieben. Es waren größtenteils Räuber zu Pferde, welche 
Wanderer und Kaufleute, auch ruhige Landleute ausplünderten. 
An ihrer Spitze aber standen Adelige. Die Vorzüglichsten 
waren Bernhard Zeller, Besitzer von Riedau und Schwert¬ 
berg, die Oberhaimer ans Marspach a. Donau, Ulrich Hörleins- 
berger, Georg von Weißbriach und Leo von Hoheneck. Das 
geraubte Gut wurde entweder nach Schwertberg oder Marspach 
und Weiteneck gebracht und dort getheilt. Der Schauplatz 
ihrer Räubereien war die Gegend um Klamm im unteren
	        
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