Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

gegangen ist, kann nicht nachgewiesen werden. Es ist wahr¬ 
scheinlich, dass die von „Machingen" 1230 Zell besaßen. 
Erft 1264 begegnen uns die Brüder Ditriens, Bernhard und 
Leo de Cell, als sie mit dem Abte von Wilhering in der 
Nahe von Grammastetten einen Gütertausch machten. 
Kehren wir nun wieder zur allgemeinen Geschichte 
zurück. 
Wie schon früher erwähnt wurde, erhielt das Land ob 
der Enns 1180 Ottokar, Herzog von Steiermark Da er 
kinderlos war, setzte er Leopold V., Herzog von Oesterreich, 
zu feinem Erben ein. 1192 starb Ottokar unb Herzog 
Leopolb würbe von Kaiser Friedrich I. mit dem Herzogthum 
Steiermark belehnt, wozu auch bas Land ob der Enns ge 
hörte. So kam das Land ob ber Enns unter bie Herrschaft 
ber Babenberger, unter welcher es bis zum Tobe bes letzten 
Babenberger Friedrich II. bes Streitbaren 1246 blieb. 
Unter Herzog Friedrich II. hatte unsere Gegend burch 
Krieg zu leiben. Seine zweite Gemahlin Agnes, e ne Tochter 
Otto Herzogs von Meran aus der Familie Andechs, brachte 
ihm 1230 als Brautschatz Schärding zu. Er befestigte biefeit 
Ort unb machte auch noch Ansprüche auf Formbach, welches 
ben Andechfern gehörte, und ließ es durch feine Leute 
Erchanger von Wesen mit Gewalt besetzen. 
Herzog Otto II. von Bayern ließ sich das nicht gefallen, 
eroberte Schärding und Formbach unb rückte über Rieb und 
Haag nach Oesterreich, plünderte und verbrannte das Kloster 
Lambach und zog 1233 wieder nach Bayern zurück. Nach 
dem Tode Friedrich II., der in der Schlacht an ben Ufern 
ber Leytha gegen Bela IV., König von Ungarn, ums Leben 
kam, war kein Erbe unb kein Herr im Laube. Es folgte eine 
recht traurige Zeit. Die Adeligen des Laubes befehdeten 
sich gegenseitig; überall wurde geplündert, verwüstet unb zer¬ 
stört, bis eitblich bie Wahl Ottokars, bes Königssohnes von 
Böhmen, zum Herzoge von Oesterreich biefett Greueln ein 
Enbe machte.
	        
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