Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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dieselbe zwischen 1680 bis 1699 errichtet worden sein. Der 
verstorbene Herr Hauptmann Gustav Polanetzky gibt als 
Gründungsjahr in einem Schreiben 1690 an. Merkwürdiger¬ 
weise finden sich in den alten Marktrechnungen und anderen 
Schriften keine Andeutungen über das Dasein der Bürger¬ 
garde. Das Wenige, was sich vorfindet, ist dies, dass der 
Garde auf Kosten der Marktgemeinde Pulver für den Frohn- 
leichnahmstag regelmäßig verabreicht und die Mannschaft mit 
Bier und Brot bewirtet wurde. 
Auch geschah es öfters, dass die Garde in früheren 
Zeiten, an den Jahrmarkt-Tagen, wo die Leute aus weiter 
Entfernung massenhaft nach Riedan strömmten und es oft 
etwas kritisch hergieng, zur Aufrechthaltung der Ordnung und 
Sicherheit unter die Waffen trat. 
Die Uniform der Garde bis zum Jahre 1848 bestand 
in Folgendem: Weiße Hose, dunkelblauer Frack mit rothen 
Aufschlägen mit weißen Knöpfen, rothe Epauletts, welche bei 
den Unterofficieren mit einer gelben Borte eingefaßt waren, < 
schwarzen Sturmhut (Zweispitz) mit hohem rothweißen Feder¬ 
busche ; weißes Riemenzeug über der Brust gekreuzt und zwar 
aus der einen Seite die Pulvertasche, auf der andern Seite 
ein kurzer Säbel. Das Gewehr war eine lange Flinte mit 
aufgestecktem Bajonnette und Feuersteinschloss. 
Die Offieiere trugen dieselbe Uniform nur mit dem 
Unterschiede, dass sie über der weißen Hose hohe Stiefel 
trugen, Schleppsäbel und goldene Epauletts hatten und der 
Federbusch am Sturmhut ganz weiß war. Die dermalige 
Uniform der Bürgergarde besteht in dunkelblauem Waffen¬ 
rocke mit hochröthen Aufschlägen und weißen Knöpfen, grauem 
Beinkleide mit zollbreitem hochrothen Streifen, schwarzem e 
Czako mit weißrother Cocarde und weißem k. k. Adler, Hinter¬ 
ladgewehre mit Stechbajonnett, schwarzer Patronentasche, weißem 
Riemenzeuge und kurzem Säbel mit Lederscheide. Die Musik¬ 
kapelle hat gleiche Montur, jedoch rothe Czakos mit weißen 
Fangschnüren und schwarzes Riemenzeug. Der Kapellmeister
	        
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