Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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fassende Gebiet, machte sich die Benennung Grafschaft Schärding 
geltend. Das Gebiet von Riedan, Dorf, Taiskirchen, Audrichs- 
surt und Utzenaich lag also in der Herrschaft der Grafen 
von Formbach - Neuburg, die sich auch öfters Grafen von 
Schärding nannten. 
Tiemo I. war Schirmvogt der Kirche Regensburg, hatte 
viele Ministerialen und führte auf Neuburg am Inn, Wern¬ 
stein gegenüber, eine fürstliche Hofhaltung; er erreichte ein 
Alter von 80 Jahren und theilte seine beträchtlichen Be- 
sitzuugeu unter seine Söhne. Meginhard bekam die Graf¬ 
schaften Windberg jenseits der Donau bei Bilshosen, Ratei» 
berg bei Göttweih und Bingen bei Horn. Heinrich I., der 
ältere Sohn, erhielt zu fernem Erbe Formbach, Schärding 
mit ©üben; er starb in der Mannesblüte und hinterließ 
zwei Töchter: Tuta und Hirniltrutis, welche beide von ihrem 
Großvater Tiemo in frommer Gottesfurcht erzogen wurden. 
Um 1050 bis 1060 fassten beide Schwestern den Entschluss, aus 
einem Theile der ihnen angefallenen väterlichen Erbschaft zwei 
Mannsklöster zu stiften. Tuta, die ältere, wählte zur Grün¬ 
dung eines solchen die Burg Suben am Inn und Himil- 
trudis hatte beschlossen, die väterliche Stammburg Formbach 
in ein Kloster umzuwandeln. 
Der zweite Sohn Tieino's I., gleichfalls Tiemo genannt, 
erhielt zu seinem Erbe Neuburg. Dieser Besitz war am be 
deuteudsteu und nach dem Tode seines Bruders Heinrich I. 
fiel ihm auch Schärding zu. Tiemo war wie seilt Vater 
Schirmvogt der Kirche Regensburg und hinterließ bei seinem 
frühzeitigen Tode 1040 vier Söhne: Eckbert I., Heinrich II., 
Gerhard und Eberhard. Der ältere Sohn, Eckbert I., Graf 
von Neuburg, vermählte sich mit Mathilde, der durch Tugend, 
Schönheit und Reichthum ausgezeichneten Enkelin des Grafen 
Arnold II. von Lambach und Puten, erhielt durch sie die 
Mark Püteu an der Grenze Ungarns, einen Großtheil der 
Traungau'schen Besitzungen, von der Rotenfalah bis 
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