Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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Die Altgrafcn von Formbach. 
Gegen die Mitte des zehnten Jahrhunderts verlor sich 
allmählich die Gauverfassung. Die Gaue lösten sich in 
Grafschaften aus, die Gemeinfreien verschwanden und sanken 
zu Hörigen oder Schutzbefohlenen herab, die Ministerialen 
dagegen schwangen sich zum Dienstadel hinaus. Sonach 
bildeten sich aus dem östlichen Theile des Rotahganes die 
Grafschaft Formbach-Schärding, und aus einem großen Theil 
des Traungaues, von der Rotensalah bis zur Traun und 
von dort wieder bis zum Hausruck hin die Grafschaft Lcim 
bach-Wels heraus, und int Besitze dieser Herrlichkeiten finden 
wir die Formbacher, die, ans dem fürstlichen bayerischen Ge¬ 
schlechte der Anniona entsprossen, zu der mächtigsten Adels¬ 
familie in Ostbayern zählten. Um sich dieses ihres ausge 
dehnten Besitzes zu versichern, der von der Vils über den 
Inn und die Rotensalah bis über die Traun hinabreichte, 
hatten sie schon längst die Burgen Formbach, Neuburg, 
Schärdiug, Vichtenstein, Silben, Ried, Penerbach, Aschach a.D. 
und Lambach erbaut. Nach ihren am Inn gelegenen Haupt 
bürgen nannten sie sich Grafen von Formbach und Neuburg. 
Im Lause der Zeit theilte sich diese Familie iit mehrere 
Linien: Lambach-Wels, Windberg-Ratelnb erg, Pingen-Rebgan 
und Vichtenstein. 
Nach I. Strnadt wäre Meginhart, der ungefähr im 
Jahre 930 als der letzte Gaugraf im Traungau erscheint, 
als der Ahnherr der Lambacher und Formbacher anzusehen; 
Ulrich sei beffen Sohn gewesen, der hinwiederum sechs männ 
liche Sprossen hinterließ, von denen Arnold I. als der Gründer 
der Linie Lambach-Wels anzusehen sei, während Tiemv I. 
die Linien Formbach-Neuburg und Windbach-Ratelnberg 
fortpflanzte. Schärding, sowie das gesummte, vorn rechten 
User des Inn bis zur Donau, Antlangbach und Rotensalah 
reichende Gebiet gehörte zur Herrschaft der Grafen von 
Formbach-Neuburg und- für dieses, 12 Quadratmeilen tun
	        
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