Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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Fränking, alt Nr. 140, welches hinter dem jetzigen Hause 
Nr. 90/91 steht. 
Gottlieb v. Salbnrg, der schon lange wünschte, es möchte 
Riedan von Taiskirchen losgetrennt und zu einer eigenen 
Pfarre erhoben werden, hatte dies bei dem Bischöfe in 
Passau auch erwirkt. Den 11. Mürz 1640 ersucht ihn der 
Weihbischof von Passau, Johann Caspar, er möchte die Stift¬ 
briefe wegen Errichtung der Pfarre verfassen und an das 
Ordinariat einsenden. 
Am 25. Mürz 1641, am Feste Mariä Verkündigung 
wurde die Stiftungsurkunde errichtet, wodurch die Kirche zu 
Riedan zu einer selbständigen Pfarrkirche erhoben wurde. 
Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: Ich Gottlieb von 
Salburg zu Sallaberg, Freiherr auf Falkenstein, auch Herr 
zu Niebau und Stiehl)erg rc. bekennen öffentlich mit diesem 
Brief und thun kund, dass, nachdem auf tödtlichem Abgange 
des wohlgebornen Herrn Heinrich von Salbnrg, Freiherrn 
rc. als meines hochgeehrten geliebtesten Herrn Vaters selig 
durch brüderlich gepflogene Abtheilung unter andern auch 
die Herrschaft und der Markt Riedau erblich an mich gekommen 
ist, allda ich auch die wenigen übrigen Täge meines Lebens 
zu vollbringen vorhabe, auch künftig allda in der Kirche mein 
Nuhebettlein bestellen wolle, ich also zum Lobe und zur Ehre 
Gottes des Allmächtigen zuvorderst, dann zur mehreren Be¬ 
förderung des Heiles meiner und meiner Inwohner armen 
Seelen die dortselbsten von uralter Zeit geweste katholische, 
aber nachmalen vor vielen Jahren her durch die Ketzer 
(Protestanten) profauirte (entweihte) Kapelle meistentheils 
niedergerissen und von Grund auf neu erbaut, um ein Gutes 
der Nvthdnrft nach erweitert, auch mit allem Nothwendigen 
ans Eigenem versehen habe. Bei solcher Kirchen und Kapelle 
habe ich außer des ersten Erhebers Namen, so Georg Zeller 
gewest, einige briefliche Urkunden nicht gefunden, welche durch 
die protestandtifchen Besitzer unzweiflich vertuscht worden sind. 
Daher hat auch kein gewöhnlicher Gottesdienst unterhalten
	        
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