Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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Jnsiegel verfertigt und bekräftigt haben. Doch uns, unseren 
Nachkommen und Jnsiegel allerdings ohne Schaden. Gegeben 
und beschehen am Tag Georgi nach Christi unseres lieben 
Herrn und Heilandes Geburt im sechzehnhundert und neun¬ 
undzwanzigsten Jahr. 
Mit 1. Jänner 1629 beginnen auch, jedoch mit einigen 
Unterbrechungen, die Gerichtsprotokolle der Herrschaft Riedau 
und werden die interessanteren Fälle hier erwähnt werden, 
da sie ja Zeugnis geben über das Thun und Treiben der 
Bürger zu Riedau. 
Den 2. Juli wurde den hiesigen 10 Bäckern das Brot 
nachgewogen. Der Metzen Weizen kostete 8 l/'a fl. Die Semel 
sollte nach dem Brotsatze haben 13 Loth. Bei Paul Pauzen- 
berger hatte sie nur 10 Loth, bei Stefan Wiesinger 9 7, 
Loth, bei der Friedwangerin Wittib 91/a Loth, beim Khaeser 
10 Loth, bei Gregor Rätlinger 10'/, Loth und bei dem 
Dritter 11 Loth. Dann wurden gewogen die Kreuzerlaibl, wo¬ 
von jedes V, Pfund haben sollte. Bei Paul Pauzeuberger hatte 
es nur 10 Loth, bei der Friedwangerin 10 Loth, bei Stefan 
Wiesinger 12 Loth, bei Gregor Rätlinger 14 V, Loth, bei 
Sebastian Khäfer 10 Loth, bei Mathias Frmwanger 10 Loth, 
bei der Lechnerin Wittib 10 Loth und bei dem jungen 
Ortner 12 Loth. 
Dann wurden gewogen die Sechserlaib von Roggen¬ 
mehl, von welchen jeder 3 Pfund haben sollte. Der Metzen 
Korn hatte den Preis 3 fl. Bei Gregor Rätlinger hatte der 
Sechserlaib nur 2 Pfund, bei Paul Pauzeuberger 2 Pfund, 
bei Mathias Frinwanger 2 Pfund, bei Stefan Wiesinger 
2 Pfund 8 Loth, bei Sebastian Khäser 2 Pfund, bei der 
Frinwangerin 2 Pfund, der Georg Wibmesperger hatte kein 
solches Brot und bei Hanns Hattinger 2 Pfund. 
Die Bäcker wurden zu der Strafe verurtheilt, für jedes 
fehlende Loth einen Reichsthaler — 1 fl. 30 kr. zu zahlen. 
Der Gregor Rätlinger aber wurde, weil er sich den Brot-
	        
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