Volltext: Bd. 1. [Riedau und Dorf] (1 / 1902)

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nichts geben werden; doch solle bey allem erzelten fehlen ain 
gnetwilliger besserer Einstellung niemandten verwehrt, darzu 
aber auch khainer gezwungen oder verpundteu sein. 
Zu Urknndt dessen sein dißen Vergleich Punkten dreh 
gleichlauteute Eremplare unter ihr Gnaden und Erwirdteu 
sowol des Richter, zwaher vom Rath und Gemainvorsprechers 
Fertigung und Handuuterschriffteu aufgericht, deren eines die 
Herrschaft, das ander Herr Dechant und das brit von wegen 
ainer ganzen Gmain und Bürgerschaft zu Haudteu des Markt¬ 
gerichts geuombeu. 
Dieser Vertrag ist aber schwerlich in Wirksamkeit getreten, 
da sich Herr v. Dretrichsteiu wegen seiner politischen Haltung 
ins Ausland flüchtete und noch 1626 die Herrschaft Riedau 
an Heinrich von Salburg verkaufte. 
Mit der Ankunft der Salbnrger hatte der Protestantismus 
zu Riedau sein Ende erreicht. Wie viele protestantische 
Pastoren vom Jahre 1570 bis 1626 in Riedau wirkten und 
wie dieselben geheißen haben, hat Schreiber dieser Zeilen 
nicht in Erfahrung bringen können. 
Der erste Bauenlaufstand 1595—1597. 
Bald nach dem Auftreten Martin Luthers gewann die 
neue Lehre des Evangeliums viele Anhänger auch in Ober¬ 
österreich, namentlich unter den Adeligen des Landes und in 
den Städten und Märkten. So hatte schon 1525 Luther 
dem Freiherrn Christof Jörger zu Tollet den Michael Stiefel 
als protestantischen Prediger empfohlen. Dieser Stiefel kam 
auch wirklich auf Schloss Tollet und war daselbst mehrere 
Jahre Prediger. Nach ihm war Martin Moseder protestan¬ 
tischer Prediger bei der Freifrau Dorothea von Jörger. Er 
ließ die Briefe, welche Luther von 1534—1544 an die 
Familie Jörger schrieb, drucken. 
1527 und 1528 erließ Kaiser Ferdinand I. geschärfte 
Befehle, die lutherische Lehre auszurotten. Nach vielen Bitten
	        
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