Volltext: Geistliche Ehrenhalle

Weichard) von Wotheim, 1263 geboren, lì. 1302 Domherr, 
îi. 1397 Domdechaut und a,. 1312 Erzbischof zu Salzburg.^) 
Verwandt (Geschwisterkind) mit dem oben genannten Bischöfe 
Weichard von Passau, nahm er unter den Gelehrten seines Zeit- 
alters einen hervorragenden Platz ein, und zeichnete sich als Schrift- 
steller aus. A. 1314, nach der Schlacht bei Gameldorf, vermittelte 
er zwischen den Herzogen Friedrich dem Schönen von Oesterreich 
und Ludwig dem Bayer die Aussöhnung und den Frieden zu Salz- 
bürg, er selbst schloß ein enges Bündniß mit dem österreichischen 
Herzoge ab. A. 1315 ließ er die Gebeine der Heiligen Rnpertns 
und Virgilios erheben und sie unter Prächtigen Altären beisetzen; 
noch im selben Jahre starb er den 6. October, 52 Jahre alt, nach- 
dem er nur 3 Jahre und 6 Monate regiert hatte.16) 
Waul'us von Karras a. 1340 Bischof von Gurk, a 1359 
Bischof von Freising.17) 
das Minoritenkloster in Linz, und wurde auch a. 1288 in der dortigen Kirche 
beigesetzt; der a. 1313 erwählte Bischof von Passau, Gebhard, war ein Sohn 
dieses Eberhard von Wallsee. Um 1330 waren die „von Wallsee" in Oester- 
reich landsässig, und zeichneten sich überhaupt durch ihre Klugheit und Tapfer- 
keit, als Stifter und Wohlthäter von Kirchen und Klöstern ans; — die Kloster 
Schlierbach^ und Säuseusteiu an der Donau sind ihre Stiftungen — sie ver- 
walteten die ersten Landeswürden und gelangten in den Besitz bedeutender 
Liegenschaften und Herrlichkeiten. Sie erbauten auf dem Klaus-Berge — Pfarre 
Feldkircheu im Mühlkreise — die neue Veste Ober-Wallsee, „damit", so 
lauten die Worte des a. 1364 vom H. Rudolf IV. gegebenen Diploms, „wenn 
der Ehrwürdige Nam des genannten Geschlechtes Wallsee jetzund Niedert seye 
in seinen Landen zu Oesterreich, von Besten wegen, derselb Nam Wallsee nicht 
vertilgt, noch dessen vergessen werde." Mit Reinprecht von Wallsee war dieses 
einflußreiche Geschlecht a. 1483 ausgestorben. Hohenecks Gen. ¡II. 808—829. 
15) Hohenecks Genealogie. II. confer nota 10. I. Thadd. Zauner's 
Chronik von Salzburg. II. Theil. 442—445. 
16) E. Weichard's Grabstein befindet sich in der Pfarr-Franziskanerkirche 
zu Salzburg bei dem Altare des heil. Antonius am Boden. 
17) Die Herren, nachmals Grafen von Harrach, ein aus Böhmen 
entstammendes Adelsgeschlecht, schon seit a. 1165 bekannt, machten sich allmählich 
im Lande ob der Ens landsässig, dann auch in Niederösterreich. A. 1668 kamen 
sie in den Besitz der Herrschaften Aschach an der Donau, Stauf, a. 1700 des 
Schlosses und der Herrschaft Freistadt. Sie waren überhaupt ein Geschlecht, 
nicht nur vom hohen Adel, sondern auch vom hohen alten Geiste, das dem Hanse 
Oesterreich ausgezeichnete Männer in die Cabinete, auf bischöfliche Stühle und 
an die Spitze der Truppen gegeben hatte. Hohenecks Genealogie. I. 313-336. 
Christoph von Harrach ward von dem hl. Valer, Franziscus de 
Paula, in dessen heiligen Orden, uud zwar in dem Kloster St. Anna zu 
Ober-Thalheim ausgenommen, wo er ein so streng frommes und heiliges Leben 
geführt hatte, daß er billig nicht unter die geringsten heiligen Männer desselben 
Ordens gezählt werden darf; dieses sein heiliggeführtes Leben beschloß er 
a. 1514, nach seines heiligen Ordensvaters Franz de Paula Tode, und ward
	        
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