Volltext: Geistliche Ehrenhalle

verfassen, um sie vor weiterer Vernichtung zu schützen. Er errichtete 
eine Dombibliothek, gute Schulen in Passau und im Kloster Sanet 
Nikola; er förderte die Rechtspflege, suchte den Handel und die Ge- 
werbe der Stadt Passau zu heben und fortzubilden; er hielt zuerst 
Landtage, und gab seinem Lande eine Verfassungsurkunde. Mit 
dem H. Otto von Niederbayern versöhnte er sich, nicht ohne große 
Opfer, und hob das von seinem Vorgänger über Niederbayern ver- 
hängte kirchliche Interdict auf. Ueberhaupt fiel die Regieruugszeit 
dieses Bisch o fes in einen für ganz Teutschland betrübten Zeitraum ; 
es herrschte damals das Faustrecht mit allen seinen Ausgeburten. 
Allgemein bedauert, starb dieser treffliche Fürst a. 1265, und wurde 
in seiner Domkirche beigesetzt. 
Aridrich (II.) von Waschen, Domherr, dann Dompropst zu 
Salzburg, 1270—1284 Erzbisch o s zu Salzburgs) 
A.1274 wohnte E. Fridrich dem nach Lyon ausgeschriebenen 
Concil bei, und suchte die Beschlüsse desselben in seinem weiten 
Metropolitansprengel zn vollziehen; im selben Jahre weihte er in 
Beisein seiner Suffragane die abgebrannte Domkirche zn Salzburg 
wieder ein. A. J.275 gerieth er mit Przemyfl Ottokar, Herzog 
von Oesterreich, Steiermark und Kärnten, in Krieg, wodurch seinen 
erzstistischen Besitzungen ein Schaden von 40.000 Mark erwuchs. 
A. 1276 nahm er Antheil an dem Kriegszuge des Kaisers Rudolf I. 
gegen den widerspänstigen Przemysl Ottokar, und unterstützte den 
Kaiser möglichst mit Subsidien, wofür dieser sich auch sehr erkennt- 
lich bewies, indem er ihn unter die erhabenen und größeren Reichs- 
sürsten zählte, und ihm das niera m imperiarti über das Fürsten¬ 
thum zuerkannte. E. Fridrich, fromm, klug, bieder, in weltlichen 
nnd kirchlichen Dingen seiner Zeit von unglaublich großem Einfluß, 
ein würdiger Nachfolger seiner großen Vorfahren: Arno, Dietram, 
Gebhard, Conrad 1., Eberhard 1. und Eberhard II., starb zu Frisach 
in Kärnten, wurde aber im Dome zu Salzburg beigesetzt den 
17. April 1284.') 
Wernhard von Schkieröach und Zelkiug, a. 1268 Dom- 
dechant vou Passau, a. 1274 Bischof vou Sedavi.8) 
6) Dr. A. Erhard's Geschichte der Stadt Nassau. I. Ablh. 94—98. 
6) Auf dem Schlosse Walcheu, nächst Böcklamarkt, saß vom 12. bis 
16. Jahrhunderte das Edelgeschlecht der vou Walcheu, dem auch der salz- 
burgische Erzbischos Fridrich angehörte. Walcheu, Walheu, eiu Nachklang der 
hier zurückgebliebenen Römer. Hoheneck. III. 802. 
') I. Thadd. Zauner's Chronik von Salzburg. II. Th. 325—337. 
8) Schlierbach in dem wunderschönen Kremsthale erscheint a. 1005 als 
Landgut der Herren v. Slierbach, die mit denen von Zelking eines 
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