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Es gelang also nur, einen Teil der Baone in den Häusern
unterzubringen, während das Gros im Freien übernachten
muß.
Den Reibereien, die zwischen den Rainern und dem
Train am Morgen neuerdings in Erscheinung treten, setzt
Regimentskommandant Oberst v. Albori persönlich
ein Ende. Seinem entschiedenen Auftreten gelingt es, die
Räumung der vom Divisionstrain belegten Quartiere durch
zusetzen. Damit ist aber der Quartierbedarf der beiden
Baone noch keineswegs gedeckt. Es ist daher eine Neu
gruppierung vorgesehen, die in den Nachmittagsstunden
erfolgen soll.
i 1 Ein am Vormittag einsetzender Platzregen bringt an
statt der herrschenden Schwüle die ersehnte Abkühlung.
Um diese Zeit treffen die Maschinengewehre und der
Train, die auf dem Umwege über dem Mte. Campomolon
auf das Tonezzaplateau gelangt sind, in Campana ein.
Der Vormittag vergeht mit der Ausgabe von Schuhen
und Zeltblättern. Mittag gibts nur Konserven.
Am Nachmittag übersiedelt die 3. Komp, nach C. Costa,
was jedoch nur zum Teil eine Besserung der Quartier
verhältnisse herbeiführt.
Die Kommandanten des I. und II. Baons, Rttm. Baar und
Mjr. Benesch, hatten sich unterdessen beim Divisionskmdo.
eingefunden, wo ihnen folgendes eröffnet wird:
„Mit Rücksicht auf die derzeitigen Ereignisse auf unserer
Front am nordöstlichen Kriegsschauplatz ist vorläufig eine
weitere Offensive gegen Italien aus strategischen Gründen
untunlich. Es wird daher unsere derzeitige Angriffsfront,
welche einer starken gegnerischen Offensive keinen ge
nügenden Widerstand bieten kann, auf eine günstige Linie
zurückgenommen. Die Kompagnien haben daher schon mit
morgigem Tage alle Vorbereitungen für die Besetzung der
ihnen zugewiesenen Frontstücke zu treffen."
Dem I. Baon ist zur Besetzung ein etwa 4000 Meter
langer Frontabschnitt zugewiesen. Er umfaßt den Raum
von der Kote 729, einem Geländepunkt knapp nördlich
der Stelle, wo die von Barcarola nach Tonezza führende