Volltext: Die Rainer am Cimone

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Dienstag, 30. Mai 1916. 
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Korpsreserve im Raume Baito Restele und Baito Casalena 
Am Vormittag klärt sich das Wetter auf. Es wird schön! 
Es geht uns wie einem Kranken, dem der Arzt nach langer 
Zeit in der wärmenden Sonne einen Spaziergang verordnet 
hat. Ein Gefühl allgemeiner Befriedigung erfaßt uns. 
Allenthalben sieht und hört man die mit dem Aufklaren 
sieben Gemeinden. Dort hat unsere Artillerietätigkeit an 
Heftigkeit zugenommen. Wie wir später erfuhren, war es 
dem 1. Korps, das bereits den Nordrand der vorderen 
Assaschlucht erreicht hatte, gelungen, mit einigen Stoß 
gruppen zwei wichtige Stützpunkte am Plateau südlich der- 
Blick von der Kote 1503, nördlich der Tonezzaspitzen gegen Baito Restele 
Der auf dem Bilde sichtbare Weg führt nach Montepiano im Asticotal 
des Wetters wachsende Regsamkeit von Freund und Feind. 
In den Vormittagsstunden umkreisen feindliche Flieger 
unsere Lagerplätze. In ganz geringer Höhe ziehen sie 
majestätisch ihre Schleifen. Auf den Unterseiten der Trag 
flächen flimmert die italienische Trikolore. Schon die Un- 
beirrtheit, mit welcher die Flugzeuge auf ihr Ziel lossteuern, 
das Donnern ihrer Propeller, als tönender Ausdruck ge 
waltiger Kräfte vermag gefühlsmäßig ein gewisses Un 
behagen zu bereiten. 
Jetzt drehen sie ab in die Richtung auf das Plateau der 
selben zu erobern und damit auch den Fall des Werkes 
Pta. Corbin einzuleiten. 
Unsere Beschäftigungen sind unverändert dieselben 
geblieben. Nur beim IV. Baon haben sich in Erweiterung 
derselben bedauerliche Zwischenfälle ereignet. 
Die kupfernen Führungsringe an den Artilleriegeschossen 
sind in der letzten Zeit zu einem von der Mannschaft sehr 
begehrten Artikel geworden, schuf doch der Geist hand 
werklicher Betätigung daraus allerlei Dinge, die als Erinne
	        
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