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fortlaufend bemüht, die tief einsinkenden Räder der
Munitionskarren wieder flott zu machen. Den ganzen Vor
mittag dauert der Transport. Die Straße ist tief aufgewühlt
und fast unpassierbar geworden. Der gegen Mittag zurück
fahrende Train kämpft mit den größten Schwierigkeiten,
aber auch der Rücktransport der Verwundeten vollzieht
sich in für sie recht ungemütlichen Formen.
Die einzelnen Baone werden daher zu forcierter
Straßenarbeit angewiesen.
Es ist kalt geworden. Der Regen hat gegen Abend end
Sonntag, 28. Mai 1916.
Korpsreserve im Raume Baito Restele und Baito Casaiena
Der Regen scheint kein Ende zu nehmen. Von Zeit zu sonntäglichen Beschäftigung an der Straße stark beein-
Zeit setzen heftige Gewitter ein, die den Erfolg unserer trächtigen.
lieh aufgehört. Prasselnde Feuer wärmen die Frierenden.
Doch nur für kurze Zeit. Neuerlich einsetzende Regen
schauer erlöschen sie wieder. Der strömende Regen lähmte
untertags auch die Gefechtstätigkeit an der Front. Es gelang
zwar eigenen Patrouillen bis gegen Arsiero vorzudringen,
ein groß angelegter Angriff aber unterblieb; wohl auch
deswegen, weil die das Asticotal begleitenden jenseitigen
Höhen noch vom Feinde besetzt sind, dessen flankierendes
Artilleriefeuer sich für unsere Truppen am Tonezzaplateau
und am Cimone recht unangenehm bemerkbar macht.
Blick aus dem Raum um Baito Restele gegen die Tonezzaspitzen
Eine Trainkolonne am Weg zum Passo della Vena; im Hintergrund die Tonezzaspitzen