Volltext: Die Rainer am Cimone

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Ausblick von „Cimone West" (Sektion 57) gegen Süden 
Dienstag, den 18. September 1916. 
Das I. Baon auf „Cimone Süd" 
In der vergangenen Nacht erfolgte plötzlich der Ein 
sturz eines etwa 2y 2 Meter langen Stückes jenes Stollens, 
den Oblt. M I a k e r von der südlichsten Minenkammer aus 
gegen Südosten vortreiben ließ, um eine feindliche An 
näherung aus dieser Richtung bekämpfen zu können.*) 
Das ist eine deutliche Mahnung des Feindes, die Oblt. 
M I a k e r zur höchsten Eile anspornt. Wie ein Lauffeuer 
verbreitet sich dieses Ereignis in unserem Abschnitt und es 
ist nur zu begreiflich, daß unsere Besatzungen auf der 
Feldwache und im Verbindungsgraben mit recht gemischten 
Gefühlen der weiteren Entwicklung der Dinge entgegen 
sehen. Zu allem Überfluß hat sich das Wetter heute ge 
wendet, es neigt zum Regen. Der Transport der schweren 
Munitionskisten von Campana aus, der auch heute wieder 
bei Einbruch der Dunkelheit, diesmal von etwa hundert 
Mannschaften der als Regimentsreserve bereitgestellten 
9. Komp, besorgt werden muß, stellt bei diesem Wetter an 
alle Beteiligten die größten Anforderungen. Aber unsere 
Leute wissen, daß es um nichts Geringeres geht, als um 
die Beseitigung der taktischen Überlegenheit des Feindes 
auf dem Gipfel des Mte. Cimone. 
Mit Einbruch der Dunkelheit hat der Feind wieder einen 
seiner Hand- und Gewehrgranaten-Überfälle auf die Feld 
wachen-Kaverne und auf den Verbindungsgraben aus 
geführt. Der gestern auf Anordnung des Mjr. Sch ad am 
Nordende des Verbindungsgrabens eingebaute Granat 
werfer, der, ihn überschießend, das feindliche Grabenstück 
nördlich unserer Feldwachen-Kaverne bearbeitet, stellt 
bald die Ruhe wieder her. 
*) Laut Aussagen von Sappeuren, die nach der Sprengung ge 
fangen wurden, handelte es sich um Horchgänge, die der Feind in 
der Richtung auf unsere Minenkammern Vortrieb.
	        
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