Volltext: Die Rainer am Cimone

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Die Postenstände sind bedeutend verstärkt und teilweise 
schon mit Eisenschienen eingedeckt worden. Der Aufenthalt 
auf Feldwache läßt jetzt keinen Vergleich mit der Ver 
gangenheit zu. Er ist erträglich geworden. Wie mag wohl 
dem Feinde zu Mute sein bei dem ununterbrochenem Ge 
klopfe unserer Preßlufthämmer? 
Vielleicht ist er sich gar nicht der Tragweite seiner Lage 
bewußt. Das Schicksal Hunderter von Menschen hätte es 
gerechtfertigt, noch einmal und mit dem Einsatz aller tech 
nischen Mittel zu versuchen, sich unserer Kaverne zu be 
mächtigen. Ein ernsthafter Angriff ist bis jetzt nicht erfolgt. 
Werden ihn die nächsten Tage bringen? 
Der rechte Flügel der Hauptstellung auf „Cimone Süd 
Anfangs September 1915 war die Hauptstellung, die nördlich der im Bilde deutlich erkennbaren, schwach geneigten 
Kuppe (Kote 1217) angelegt war, noch nicht sehr gut ausgebaut. Eine einfache, hochaufgebaute Sandsack-Brustwehr 
bildet die vordere Grabenwand. 
Sonntag, den 9. September 1916. 
Das I. Baon auf „Cimone Süd" 
Heute ist wieder ein Tag der Umgruppierung. Die 
4. Komp, löst heute abends die 1. Komp, auf der Feld 
wache und im Verbindungsgraben ab. Letztere bezieht 
die Quartiere der 3. Komp, im Raume des Baonskomman- 
dos, während diese in die Hauptstellung übersiedelt. Die 
Ereignislosigkeit, die des anhaltenden Regenwetters halber 
nun auch auf der Feldwache vorherrschend ist, hat im 
Laufe der vergangenen Nacht eine kleine Unterbrechung 
erfahren. Es schien der Feldwache, als ob sich ihr eine 
Patrouille näherte. Im nächsten Augenblick krachen schon 
unsere Handgranaten. Durch eine in der Aufregung des 
Kampfes zu spät weggeworfene Handgranate werden 
drei Männer, darunter einer schwer, verwundet. 
Wenn diese schwächlichen Unternehmungen, die uns 
wohl belästigen, nicht aber ernstlich gefährden können, 
den Ausdruck des feindlichen Wollens darstellen sollen, 
sich unserer Feldwache oder unserer Kaverne zu bemäch 
tigen, dann überkommt uns ein leises Bedauern. Denn 
ihnen gegenüber steht ein eisenharter Wille, der zum Er 
folg führt. Oblt. Mlaker hat die seiner Überzeugung
	        
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