Volltext: Die Rainer am Cimone

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Lst.-Fhch. Karl Starkei 
Kmdt. des alpinen Detachements 
della Vena, den wichtigen, zwischen den Tonezzaspitzen 
und dem Mte. Melignone liegenden Übergang erreicht 
haben. Aber auch von unserer Offiziers-Patrouille langt 
nun die Nachricht ein, daß sie ohne Kampf in das Werk 
Campomolon eingedrungen ist. Nur am Mte. Melignone 
scheinen die Verhältnisse noch nicht geklärt zu sein. Be 
obachtungen über angebliche feindliche Bewegungen 
veranlassen das Regimentskommando, vorsichtshalber das 
aus der 3. und 4. Komp, bestehende halbe I. Baon sowie 
die MGA. I auf diese Höhe zu dirigieren. Im Einklang 
mit diesen Maßnahmen rückt eine Komp, des IR. 50 gegen 
den Passo della Vena vor, eine halbe Komp, desselben 
Regimentes zur Malga dei Mor, die auf einem zum 
Nordhang der Tonezzaspitzen fast senkrecht verlaufen 
den, schmalen, 1500 Meter hohen Rücken liegt. Letztere 
hat die Aufgabe, den nach Montepiano im Asticotal 
führenden Fußsteig verläßlich zu sperren. 
Fähnrich S t a r k e I wird der Auftrag erteilt, mit der 
alpinen Patrouille des II. und ehemals V. Baons sowie der 
Musketen-Patrouille des IV. Baons die Tonezzaspitzen zu 
besetzen. Unterdessen hatte sich die 3. und 4. Komp, so 
wie die MGA. I unter dem Kommando des Oblt. Kie- 
has in Bewegung gesetzt. Um etwa 11 Uhr vormittags 
erreicht das Halbbaon den Sattel zwischen Mt. Melignone 
und Mte. Campomolon. Ersterer ist bereits durch die 
Patrouille des Kdtt.-Asp. H i e b a u m besetzt. Eine flüchtige 
Orientierung ergibt die beunruhigende Tatsache, daß die 
Italiener im Begriffe sind, auf der Werkstraße am Süd 
hang, gegen den Campomolon vorzurücken. 
Wie sich später herausstellt, hat der Gegner beim Er 
scheinen unserer Patrouillen auf den dominierenden 
Höhen versucht, die wahrscheinlich schon heute früh be 
gonnene Räumung seiner Depots unter dem Einsatz aller 
verfügbaren Truppen zu beschleunigen. 
Die Meldung der 4. Komp, von einer Bereitstellung 
italienischer Truppen in der Stärke eines Regimentes zum 
Angriff auf den Mte. Campomolon war trotz ihrer Un 
wahrscheinlichkeit geeignet, die höhere Führung in ihrem 
Konzept wankend zu machen. Bei einer nüchternen Be 
trachtung und Beurteilung der Lage hätte wohl bedacht 
werden müssen, daß die Räumung einer so wichtigen 
Position, wie es die Linie Cima Valbona—Mte. Campo 
molon—Mte. Melignone—Tonezzaspitzen darstellt, wohl 
keine Augenblickslaune der italienischen Führung sein kann,
	        
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