Volltext: Die Rainer am Cimone

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Die 13. Komp, auf „Cimone Ost" 
Noch immer regnet es in Strömen. Wir leiden stark 
darunter, da der Großteil unserer Postenstände und 
Schwarmdeckungen zerstört oder schwer beschädigt ist. 
Der vom Dienst ausruhende Teil ist nicht besser daran, als 
jene Arbeitspartien, die jetzt mit den Ausbesserungs 
arbeiten beschäftigt sind. Es werden zehn bis zwölf Tage 
vergehen, ehe die von der feindlichen Artillerie angerich 
teten Zerstörungen halbwegs behoben sein werden. Die 
stellenweise zerstörten Drahthindernisse, Schrapnelldächer, 
Steinriegel und Mauern, Sandsack-Brustwehren und 
Postenstände werden jetzt ausgebessert. Es geht nur lang 
sam vorwärts, da uns leichte Artillerie aus dem Raume 
Val di Sila heftig beschießt und uns immer wieder zwingt, 
die Kavernen aufzusuchen. Infolge der ausgedehnten, bis 
zur Kote 1151 reichenden Front der 13. Komp, wird die 
Mannschaft ungebührlich stark für den Sicherungsdienst 
herangezogen. Auch der unter der Führung des Kdtt.-Asp. 
Moser stehende detachierte Zug der 4. Komp, vermag 
diese schwere Beanspruchung nicht zu lindern. Ein 
Schwarm desselben ist zum Beobachtungsstand auf Kote 
1151 dirigiert worden. Dort sind die Verhältnisse seit der 
Eroberung des Cimonegipfels durch die Italiener un 
gemütlich geworden. Zwei italienische Scharfschützen 
unterbinden von dort aus jede kleinste Bewegung unserer 
seits durch ein wirkungsvolles Zielfeuer. Die Geschosse 
schwirren in bedenklicher Nähe über die Köpfe der dort 
sichernden Posten. Manch eines geliert mit Gepfauche 
weit über unsere Linien. Gegen 5 Uhr nachmittags um 
brandet schweres italienisches Artilleriefeuer die ganze 
Ostfront. Die ersten Verluste treten auf. Auch Kadett 
Hierner hat das Schicksal ereilt. Ein Granatstück zer 
reißt die Brust dieses jungen Helden. Immer mehr schwillt 
das Feuer an und breitet sich allmählich auch auf die 
Räume dahinter aus. Die Ortschaft Campana besteht nur 
noch aus Häuserruinen. Ihre Umgebung ist ein Trichter- 
Kdtt. i. d. R. Eduard Hierner 
13. Komp. 
Dem feindlichen Artilleriefeuer, das am 24. Juli nachmittags 
die Ostfront des Tonezzaplateaus umbrandet, fällt in 
treuester Ausübung seiner Pflichten als diensthabender 
Offizier Kdtt. Hierner zum Opfer. Ein Granatstück zerreißt 
die Brust dieses jungen Helden.
	        
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