Volltext: Die Rainer am Cimone

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umackert. Wie durch ein Wunder treffen alle Offiziere bei 
den Kompagnien ein, deren Marschbereitschaft angeordnet 
wird. Auch sie haben bis jetzt keine Verluste erlitten. Die 
Gefahr eines feindlichen Durchbruches an der Westfront 
ist im Raum der 9. Komp., dort, wo die Werkstraße den 
Plateaurand erreicht, nach wie vor gegeben. Um Über 
raschungen vorzubeugen, wird der Reservezug der 10. 
Komp, an ihrem rechten Flügel bereitgestellt. 
Und während seit 3 Uhr nachmittags die Süd-, Ost- und 
Teile der Westfront ein Feuer umbrandet, das jegliches 
Leben zu erlöschen scheint, hat das IV. Baon in seiner 
Stellung bei Volle nur eine relativ gering zu bezeichnende 
Beschießung zu erleiden. Und welch Kontrast! Von jenseits 
des Freddotales, aus dem Raume nördlich des Tormeno, 
klingen gegen Abend die fröhlichen Weisen der Regi 
mentskapelle des IR. 50 zu uns herüber, eine seltsame Be 
gleitmusik im Angesicht des Todes. 
Die Verluste auf „Cimone West" am 22. Juli 
Tot: 
9. Komp. Nagl Johann, Ldstm. 
Munderfing, Mattighofen, O.-ö. 
Ramböck Raimund, Ldstm. 
Tarsdorf, Braunau, O.-ö. 
Kreuzhuber Josef, Ldstm. 
Hohenzell, Ried, O.-ö. 
MGA. IV Spitzbart Josef, Zgf. 
Viechtwang, Gmunden, O.-ö. 
gest. am 1. August 1916 
Die 13. Komp, auf „Cimone Ost" 
Während sich auf „Cimone Süd“ und „West“ schon seit 
dem Morgen heftiges Artilleriefeuer legte, hat die Gruppe 
Li. Miller nur wenige Einschläge zu verzeichnen. Die 
Ruhe an der Ostfront hat Fhnr. Star kl zu einer Auf 
klärung des Raumes unterhalb seiner Stellung westlich 
Tartura und Casa Ratti angeregt. Um 10 Uhr vormittag 
wird eine Patrouille des alpinen Detachements mit dies 
bezüglichen Weisungen entsendet. Sie drangen bis in die 
Nähe der Felsenhöhle vor, die schon einmal das Ziel einer 
Patrouillenunternehmung war. Auf dem Rückwege stoßen 
sie auf viele Leichen gefallener Feinde, die als Angehörige 
des IR. 146 agnosziert werden. Mit sieben Gewehren und 
anderen Ausrüstungsgegenständen kehren sie gegen 3 Uhr 
nachmittags ohne Verluste in die Stellung zurück, noch ehe 
die feindliche Artillerie ihre Feuerschlünde auf die Ostfront 
richtete. Gebirgs- und Feldartillerie im Raume Pta. Corbin, 
1916 
Verwundet: 
10. Komp. Golser Johann, R.-Inf. 
Oberalm, Hallein, Salzburg 
Haas Johann, Ldstm. 
Mühlbach, St. Johann, Salzburg 
Schweighofer Johann, Ldstm. 
Zell am Moos, Vöcklabruck, O.-ö. 
Wimmer Karl, Ldstm. 
Lambrechten, Ried, O.-ö. 
11. Komp. Brunner Jakob, Ldstm. 
Hallein, Salzburg 
Bachler Johann, Ldstm. 
Straß, Vöcklabruck, O.-ö. 
Nagelholz Emanuel, Ldstm. 
Prag, Böhmen 
Val di Sila und Mte. Cengio machen den Anfang. Viele 
schießen direkt. Abschuß und Einschlag sind fast gar nicht 
zu trennen. Und nun mischt sich auch die schwere Artillerie 
hinein. Die Wucht des Artilleriefeuers wird allmählich 
immer größer, es steigert sich zum Trommelfeuer. Unsere 
teilweise durch den Baumbestand trefflich maskierte Stel 
lung leidet darunter nur wenig. Viele unserer rückwärts 
derselben befindlichen Deckungen gehen wohl in Trümmer, 
aber sie sind jetzt unbenützt. Mit Ausnahme der Posten 
steht alles in den Kavernen bereit. 
Stundenlang umbrandet ein wildes, tosendes Feuer 
unsere Stellungen. Und als es dunkel wird, erstrahlt das 
Gelände im hellen Lichte feindlicher Scheinwerfer. Un 
erbittlich hämmert die feindliche Artillerie auf dem Plateau 
rand. Wird ihre Absicht, den Verteidiger zu zerschmettern, 
in Erfüllung gehen?
	        
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