Volltext: Die Rainer am Cimone

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Schon um y 2 6 Uhr früh trifft Mjr. Bär beim Standort 
des II. Baonskommandos Hptm. Tschauder zwecks 
Orientierung in den zu übernehmenden Abschnitten 
Cimone-Süd und -West ein. In seiner Begleitung befinden 
sich die Komp.-Kommandanten, pro Komp, je zwei Zugs 
kommandanten und der dienstführende Feldwebel. Diese 
Maßnahme erscheint deshalb zweckmäßig, weil es sich 
doch um die Übernahme exponierter Stellungen handelt, 
deren erfolgreiche Verteidigung sich vor allem auf eine 
genaue Kenntnis der Terrain- und Gefechtsverhältnisse 
stützen muß. Aber Oblt. Messerklinge r, der Adju 
tant des II. Baons, weiß darin Bescheid, hat er doch selbst 
bei der Trassierung der ganzen Stellung auf der Süd- und 
Ostfront mitgewirkt, ihren Ausbau bis zum heutigen Tag 
verfolgt und beeinflußt. Der ganze Tag steht nun den 
Offizieren zur Detailorientierung zur Verfügung, denn das 
III. Baon soll erst um 10 Uhr abends von Grotti abmar 
schieren. Die verhältnismäßige Ruhe an der ganzen Front 
begünstigt dieses Vorhaben. Mit Ausnahme einer etwa 
um 7 Uhr abends einsetzenden halbstündigen Beschießung 
des Cimonekopfes durch schwere Artillerie aus der Rich 
tung der Priafora und durch leichte Artillerie vom Werke 
Pta. Corbin stört nichts die Vorbereitungen der Kom 
pagnien für deren Ablösung. Um diese Zeit hat auch das 
III. Baon in Grotti alle Maßnahmen zum Abmarsch ge 
troffen. Kurz vorher richtet Obst. Lauer eine Ansprache 
an die versammelte Mannschaft, Feldkurat Spitzl erteilt 
die Absolution, denn es geht zum Kampfe. Lt. Franz 
N a r o b e führt nun das III. Baon in den Raum der 
Brigadereserve bei Cavecchia, ausgenommen die halbe 
9. Komp., die heute im Abschnitt des X. Baons des IR. 14 
westlich Vallo eine Reservestellung zu beziehen hat. 
Lt. i. d. R. Hans Messerklinger 
Baonsadjutant II. Baon 
Mit dem VI. Marschbaon zog er zum zweiten Mal ins Feld. 
Um diese Zeit tobte in den Karpathen, in der Duklasenke, 
ein heftiger Kampf. Um möglichst viele russische Kräfte in 
Westgalizien zu binden, faßte das III. ITD.-Kommando den 
Entschluß, die Kote 419, einen Schlüsselpunkt der russischen 
Front im Raume westlich Janovice Dolne, anzugreifen. 
Dieser Plan regt auch das Regiment 59 an, zahlreiche Er 
kundungen durchzuführen, bei welchen sich Lt. Messer 
klinger als schneidiger Patrouilleur erweist. In der Durch 
bruchsschlacht bei Gorlice anfangs Mai 1915, die im Raume 
des „Zuckerhütls" für Teile unseres IV. Baons außerordent 
lich heftige Formen annahm, hat sich Lt. Messerklinger bei 
der Erstürmung dieser stark ausgebauten Stellung durch 
seine Tapferkeit und Entschlossenheit ausgezeichnet. Die 
Durchbruchsschlacht bei Folgaria und die anschließenden 
Kämpfe um den Mte. Cimone sehen ihn als treuen Helfer 
seines Baonskommandanten Mjr. Benesch. Seine spätere 
lange Dienstleistung als Pionieroffizier und bei der tech 
nischen Komp., deren Führung er schließlich übernahm, 
tun ein übriges dazu, um die Erinnerung an diesen schnei 
digen Raineroffizier wachzuhalten. Messerklinger besitzt 
zweimal das M.V.K. III. Kl. und das Silberne und Bronzene 
Signum Laudis.
	        
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